Heiligenhaus Park, Radweg und Wald bleiben gesperrt

Heiligenhaus · Der Schulbetrieb läuft uneingeschränkt und auch das Heljensbad war nach einem Tag Pause bereits wieder offen.

 So wütete der Sturm im Steinbeck-Park, gegenüber dem Kant-Gymnasium. Spielgerät ist komplett zerstört. Aus Sicherheitsgründen bleibt der ganze Park vorläufig gesperrt.

So wütete der Sturm im Steinbeck-Park, gegenüber dem Kant-Gymnasium. Spielgerät ist komplett zerstört. Aus Sicherheitsgründen bleibt der ganze Park vorläufig gesperrt.

Foto: Achim Blazy

Nach 24 Stunden Dauereinsatz an 210 Stellen in der Stadt war der Großalarm nach dem Sturm für die Feuerwehr beendet. "Am Dienstagabend haben wir den Alarm- Betrieb der Feuerwache wieder auf Normalverfahren umstellen können", sagte Michael Beck gestern. Doch das ist für den Beigeordneten im Prinzip nur eine Formalie. Das große Aufräumen geht weiter. Insgesamt, so die Einschätzung von Feuerwehr-Einsatzleiter Jörg Brunnöhler, hat das Unwetter in der Stadt schlimmer getobt als der Orkan "Kyrill".

 Derzeit darf der Panoramaradweg auf Stadtgebiet nicht genutzt werden. Herabstürzende Äste sind gefährlich.

Derzeit darf der Panoramaradweg auf Stadtgebiet nicht genutzt werden. Herabstürzende Äste sind gefährlich.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Förster Hannes Johannsen gehörte zu denen, die vom Sirenenalarm am späten Montagabend an 18 Stunden nonstop unterwegs waren. Gestern ging die Arbeit weiter, zunächst mit einer deutlichen Warnung: "Betreten des Waldes auf Heiligenhauser Stadtgebiet ist - wie überall in der Region - bis Ende der Woche streng verboten." Gesperrt sind in der Stadt auch der Steinbeck-Park und der Panoramaradweg. Am Steinbeck-Park war eine Linde unmittelbar auf eine Rutschbahn umgestürzt. Dass der Panoramaradweg noch nicht vom Grünbruch befreit ist, ist für den Förster eine Frage der Einsatzordnung: "Der Panoramaradweg ist eine feine Sache. Das Freiräumen dort hat aber für die Feuerwehr keine oberste Priorität." Bei der gehe es zuerst darum, Gefahren für Leib und Leben abzuwenden sowie die Rettungs- und Hauptverkehrswege sicher zu machen. Damit ist man inzwischen durch, mit dem Aufräumen insgesamt noch lange nicht. Vor allem über die Situation im Wald selbst hat Johannsen noch keine Klarheit - "dafür war einfach noch keine Zeit".

Die Begutachtung der Schäden - 80 Prozent der Einsätze galten Gefahrenbäumen und Kronenbruch - brachte dem Forstfachmann völlig neue Erkenntnisse. "Wir hatten in sehr kurzer Zeit sehr starke Böen und die drehten sich im Stadtgebiet." Die Folge: Baumkronen oder Teile davon wurden auf der Höhe von starken Astgabeln förmlich abgeschraubt. Die Gefahrenpunkte seien jetzt abgearbeitet. "Das schließt aber nicht aus, dass in einzelnen Bäumen noch halb oder ganz abgebrochene Äste hängen. Man kann Passanten nur zu höchster Vorsicht raten", so der Förster.

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Foto: dpa, cas sab

Für Michael Beck, Feuerwehrleitung und Ordnungsamt, war gestern schon Tag der Rückschau. Der Schulbetrieb lief uneingeschränkt, das Heljensbad war nach einem Tag Pause wieder offen. "Es gab keine nennenswerten Schäden an öffentlichen Gebäuden" so Beck. Nur das Dach der technischen Betriebe hatte Schaden genommen. Beck erneuerte sein hohes Lob an alle Helfer: "Die Ehrenamtlichen waren bis zu 18 Stunden ohne Pause im Einsatz - bis sie durch Kräfte von auswärts abgelöst werden konnten." Allmählich könne man im Rathaus darangehen, Schadensmeldungen für den Gemeindeunfallverband zu sammeln. Es gab einige Beulen an Einsatzfahrzeugen, aber auch Privatautos von Feuerwehrleuten auf dem Weg zum Einsatz waren beschädigt worden. Die gröbsten Schäden sind beseitigt. Beck bittet allerdings um Verständnis dafür, "dass nicht am Mittwochabend die ganze Stadt sauber gefegt ist".

(RP)
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