Kultur in Ratingen Landesmuseum präsentiert Ausstellung „Jüdisches Leben“

Ratingen · Die Schau folgt jüdischen Spuren von der Ausgrenzung bis zur Progromnacht in der oberschlesischen Stadt Beuthen. Eröffnung ist am Sonntag, 21. November mit einem Rahmenprogramm.

 Das Musikensemble Di Galitzyaner Klezmorim spielt am ersten Ausstellungstag im Oberschlesischen Landesmuseum.

Das Musikensemble Di Galitzyaner Klezmorim spielt am ersten Ausstellungstag im Oberschlesischen Landesmuseum.

Foto: OSLM

() Mit unzähligen Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet will der Verein „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ein ganzes Jahr lang jüdisches Leben sichtbar und erlebbar machen. Auch das Oberschlesische Landesmuseum rückt jüdische Spuren in den Fokus und präsentiert vom 21. November bis 30. Juni die Ausstellung „Jüdische Spuren. Von der Synagoge zum Gebetshaus in Beuthen“.

Beuthen ist eine multikulturelle Stadt mit einer jahrhundertealten Geschichte an der Grenze zwischen den Kulturen und Traditionen, in der die Juden seit Jahrhunderten präsent waren und immer noch sind. Ausgewählte Artefakte zeigen chronologisch eine Abfolge von Ereignissen und Wirkungszusammenhängen, in die die Existenz der jüdischen Gemeinde an diesem besonderen Ort und der gemeinsame Aufbau ihrer Geschichte eingeschrieben waren und sind. Beamte, Fabrikarbeiter, Kaufleute und Handwerker auf der einen Seite und Angehörige der lokalen Regierung oder des sogenannten Establishments auf der anderen Seite, darunter Mitglieder zahlreicher Vereine, Stifter von Stipendienstiftungen oder Initiatoren von Bildungs-, Wohlfahrts- und Wohltätigkeitsprojekten – sie alle haben das jahrhundertealte, soziale und wirtschaftliche Leben von Beuthen geprägt. 

Die Ausstellung folgt den jüdischen Spuren von der Ausgrenzung der Juden aus dem gesellschaftlichen Leben in den 1930er Jahren über die Reichspogromnacht bis hin zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Als die Juden nach dem Krieg in die Stadt zurückkehrten, bauten sie gemeinsam ihr Leben und die Stadt wieder auf. An die Stelle der Synagoge trat das jüdische Gebetshaus.

 Erste Ausstellungsstücke: Stoffe aus weißem Satin und Talit mit blauen Applikationen und Davidstern in der Mitte

Erste Ausstellungsstücke: Stoffe aus weißem Satin und Talit mit blauen Applikationen und Davidstern in der Mitte

Foto: OSLM

„Das Thema trifft einen Nerv der Zeit. Jüdisches Leben hat in vielen Städten Europas seine Spuren hinterlassen und gehört auch in Beuthen unbestreitbar zur Stadtgeschichte. Wir sind froh, Partner des Kooperationsprojekts zu sein und damit auch einen Beitrag zum aktuellen Themenjahr zu leisten“ erklärt Direktorin Andrea Perlt.

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 21. November, um 15 Uhr gibt es vom Gleiwitzer Politikwissenschaftler und Publizisten Jan Opielka einen Vortrag zum Thema. Dazu wird der eigens für die Ausstellung entstandene Film „Zwei Welten“ vorgeführt. Im Anschluss (18 Uhr) lädt das Haus Oberschlesien zum Klezmerkonzert ein. Das bekannte Musikensemble Di Galitzyaner Klezmorim aus Krakau spielt traditionelle Klezmermusik mit typischer Instrumentenbesetzung. Konzertkarten gibt es zum Preis von 14 Euro online im Ticketshop oder für 18 Euro an der Abendkasse.

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