Ratingen Nur die Gewitter können Pippi stoppen

Ratingen · Die Hälfte der Spielzeit auf der Naturbühne am Blauen See ist vorbei. Die RP verlost einen Blick hinter die Kulissen.

"Pippi Langstrumpf" feiert Premiere am Blauen See
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"Pippi Langstrumpf" feiert Premiere am Blauen See

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Die Worte "Gewitter", "Sturm" oder "Wetter" sollte man in Gegenwart von Tanja Bockelkamp derzeit vermeiden. Denn was das Ensemble von Theaterconcept in diesem Sommer auf der Naturbühne am Blauen See erlebt hat, kann man getrost als große Herausforderung beschreiben. Es begann mit dem Orkan am Pfingstwochenende, der die Spielzeit nachhaltig beeinflusste, und fand seinen vorläufigen Höhepunkt am vergangenen Samstag, als das Ensemble die Vorstellung von "Pippi Langstrumpf" abbrechen musste, weil stundenlang ein Gewitter über Ratingen tobte.

"Inzwischen sind wir alle genervt", gibt Tanja Bockelkamp zu, "man sieht ja jeden Tag, wie schön es eigentlich sein könnte." Regen mache den Schauspielern nichts aus, die seien hart im nehmen, aber bei solchen Gewittern könne man einfach nicht weiterspielen. "Viele der Zuschauer werden aber wiederkommen", freut sich Bockelkamp.

Nachdem die Hälfte der Spielzeit vorbei ist, sieht die Bilanz von Theaterconcept durchwachsen aus. "Die Tendenz ist steigend, aber zwischendurch sah es nicht gut aus", erklärt Bockelkamp. Denn nachdem das Gelände am Blauen See und vor allem der Märchenzoo vom Pfingstorkan schwer beschädigt worden war, haben wohl viele potenzielle Zuschauer gedacht, auch die Naturbühne sei betroffen und man würde nicht auftreten.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Bei den Zuschauern kommt das aktuelle Stück von "Pippi Langstrumpf" super an, vor allem, weil es ständig aktualisiert wird. So ist inzwischen der WM-Pokal ein fester Bestandteil des Stücks, zudem singt das Ensemble stimmgewaltig "Don't cry for me Argentina", sehr zur Freude des Publikums.

Für diese Saison hat sich Regisseur Ralph Reiniger von Theaterconcept den Anfang der Abenteuer von Pippi Langstrumpf ausgesucht. Er und sein Ensemble erzählen, wie Pippi in die Villa Kunterbunt kommt und ihre Nachbarn Tommy und Annika kennenlernt. Nicht fehlen darf dabei natürlich Frau Prysselius, die Pippi ins Waisenhaus stecken will und sich so manch absurden Schlagabtausch mit dem Mädchen liefert. Wie immer geht das Ensemble von Theaterconcept mit viel Fantasie, Spielfreude und vor allem Klamauk an die Umsetzung des Stücks heran.

Genauso wichtig wie die Kulisse der Villa Kunterbunt, Polizeistation und anderen Häusern ist natürlich der Teich zwischen Bühne und Tribüne, der wieder voll ausgenutzt wird. Unter großem Beifall der Zuschauer landen die Bösewichte des Stücks gewohnt spektakulär im Wasser. Und auch die Hoppetosse segelt windschnittig auf dem Teich umher. Dazu gibt es was fürs Herz: Eine Romanze mit fliegenden Luftballonherzen, in der der Teich ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. Traktoren, ein Trabbi und zahlreiche andere Fahrzeuge flitzen über die Bühne und sorgen vor allem bei den mitfiebernden kleinen Besuchern für jedem Menge Spannung.

(RP)
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