Ratingen Nun doch: Vodafone bleibt im D 2-Park

Ratingen · Vor einem Jahr sah noch alles anders aus, jetzt die Kehrtwende: Das Unternehmen bekennt sich zum Standort Ratingen.

 Bekenntnis zum Standort: Vodafone bleibt im D 2-Park. Dies wurde auf einer Betriebsversammlung in der Stadthalle bekanntgegeben. Unserer Zeitung liegt ein internes Schreiben vor, das die neuen Planungen bestätigt.

Bekenntnis zum Standort: Vodafone bleibt im D 2-Park. Dies wurde auf einer Betriebsversammlung in der Stadthalle bekanntgegeben. Unserer Zeitung liegt ein internes Schreiben vor, das die neuen Planungen bestätigt.

Foto: Achim Blazy

Die Zeiten sind turbulent - so turbulent, dass bereits gefasste Entscheidungen revidiert werden. Bei Vodafone ist das der Fall: Wie auf einer Betriebsversammlung in der Stadthalle mitgeteilt wurde, bekennt sich das Unternehmen nun doch zum Standort Ratingen und verlängert den Vertrag im D 2-Park. Unserer Zeitung liegt eine interne E-Mail vor, die die wesentlichen Ergebnisse mit Blick auf neue personelle Strukturen zusammenfasst: "Zum Umbau gehört auch, dass wir - wo sinnvoll - auch interne Kapazitäten aufbauen und externe entsprechend reduzieren."

Mit einem geplanten Stellenaufbau im Bereich "Commercial Operations" reiche der Platz am Campus in Düsseldorf nicht aus, "daher werden wir die Mietverträge in Ratingen verlängern".

Außerdem habe die Renovierung der Gebäude im D 2-Park die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert. Weiter heißt es: Rund 330 Mitarbeiter (Innen- und Außendienst) werden wie geplant im Jahr 2018 von Ratingen an den Campus ziehen. Im Gegenzug ist geplant, dass Mitarbeiter der Vodafone Group vom Campus zum Lintorfer Standort Rehhecke wechseln werden.

Das sah vor geraumer Zeit noch ganz anders aus: Vor mehr als einem Jahr war auf einer Betriebsversammlung bekanntgegeben worden, dass 1200 Beschäftigte aus Ratingen spätestens ab 2018 in der Unternehmenszentrale in Düsseldorf arbeiten, wo jetzt bereits rund 5000 Mitarbeiter ihre Büros haben. Damals sprachen auf der Versammlung Hannes Ametsreiter, der neue Vorsitzende der Geschäftsführung, sowie Toni Wolf, Vorsitzender des Betriebsrates. Quellen im Unternehmen bestätigten den Vorgang.

Ein wichtiger Grund für den geplanten Umzug: Das Gebäude in Ratingen war mit vielen Einzelbüros und alter Technik nicht mehr zeitgemäß. Vodafone musste sich also entscheiden, entweder in Ratingen neu bauen zu lassen oder für die Kollegen intern Büros zu finden.

Nun heißt es, dass man die so genannten "Operations-Einheiten" am Standort Ratingen weiter stärken will. Mit der "Transformation des Unternehmens" mache man sich fit für die Zukunft. Intern wurde berichtet, dass die Stimmung bei der Betriebsversammlung in der voll besetzten Stadthalle von Erleichterung und Freude geprägt war - dies auch vor dem Hintergrund, dass Ametsreiter noch im Januar dieses Jahres ein Sparprogramm angekündigt hatte: Unter dem Begriff "Organisational Transformation" wird bei dem Düsseldorfer Konzern in den nächsten zwei Jahren untersucht, welche der 14.000 Arbeitsplätze verzichtbar sind, um Geld zu sparen. Sobald die Planungen vorliegen, will das Management die Betriebsräte zu "Beratungs- und Verhandlungsgesprächen" einladen, so Ametsreiter. Dann wird also über einen Sozialplan und Abfindungen gesprochen.

Hermann Pöhling, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hofft, dass das Standort-Bekenntnis des Unternehmens über die nächsten drei Jahre hinaus bestehen bleibt. "Es ist auf jeden Fall eine sehr gute Nachricht für die Ratinger Mitarbeiter von Vodafone", betonte der Politiker.

(RP)
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