Gewässer in Heiligenhaus Gewässer erhält ein naturnahes Bett
Heiligenhaus · Der Nonnenbrucher Bach wird aus seiner Betonröhre rausgeholt und freigelegt.
(arue) Der Kreis Mettmann will den Nonnenbrucher Bach in neue Bahnen lenken. Ein entsprechendes Konzept stellte er jetzt dem Beirat der Unteren Naturschutzbehörde vor, der es einstimmig annahm. Der Nonnenbrucher Bach liegt im Landschaftsschutzgebiet und gilt als temporäres Gewässer. Er trocknet mitunter also aus. Gibt es genügend Wasser, so fließt er südlich von Heiligenhaus nach kurzem Lauf in den Laubecker Bach. Zurzeit verläuft sein Weg über einen Betontrog in eine Sammelrinne, nachdem er das Entlastungsbauwerk des Stauraumkanals Heiligenhaus durchlaufen hat. Ein Stauraumkanal dient dem Hochwasserschutz und ist ein Entwässerungssystem. Bei heftigen Regenfällen wird das Wasser dort gestaut und nach und nach in die Kanalisation weitergeleitet. Die Entlastungsbauwerke dienen dazu, Regenwasser zu sammeln und das Regen- vom Abwasser zu trennen.
Das Entlastungsbauwerk wird jedoch jetzt umgebaut. Zudem gilt die Einleitung des Nonnenbrucher Bachs in seiner heutigen Form als „hydraulisch nicht mehr gewässerverträglich“ – das ist häufig so bei Gewässern mit künstlichem Bett: Ihre Fließgeschwindigkeit steigt, so dass mit dem Wasser Sedimente und Organismen mitgerissen und weggespült werden. Künftig soll der Bach daher oberhalb des Entlastungsbauwerks aufgenommen und in einer neuen Trasse um das Bauwerk herumgeführt werden. Er durchfließt dann nicht mehr das technische Bauwerk und die verrohrte Ablaufleitung, sondern wird auf einer Länge von 166 Metern naturnah verlegt, berichtet der Kreis Mettmann.
Entlang des geplanten Baches wird ein Gewässerschutzstreifen zwischen drei und acht Metern Breite angelegt, mit Gehölzen bepflanzt und eingesät. Das alte Bachbett wird mit Steinen befestigt und dient als Entlastungsrinne des Stauraumkanals.
