Analyse Noch läuft es im Kreisel nicht rund

Heiligenhaus · Bergische Straße und Herzogstraße sind ein Haupt-Schulweg der Stadt. Tempo 30 gilt schon lange. Aber der neue Kreisverkehr funktioniert nicht so, wie er soll, sagen Anwohner. Es werde zu schnell gefahren und mancher schere sich nicht um die Straßenführung.

 Der neue Kreisverkehr an der Herzogstraße bietet weiter Diskussionsstoff. Anwohner schlagen zusätzliche Maßnahmen vor.

Der neue Kreisverkehr an der Herzogstraße bietet weiter Diskussionsstoff. Anwohner schlagen zusätzliche Maßnahmen vor.

Foto: Achim Blazy

Eigentlich ist der neue Kreisverkehr auf der Herzogstraße - Einmündung Mittelstraße - nicht zu übersehen. Kurioserweise scheint aber genau das häufig zu geschehen. Verkehrsberuhigung - das war oberstes Ziel bei der Sanierung der Herzogstraße und dem Bau des Kreisverkehrs an der Mittelstraße. Ein Teilerfolg - so wertet dies jetzt die CDU. Die aktuelle Lage: Während die Anwohner des Bereiches zwischen Gymnasium und Jahnstraße profitieren, stellt sich die Situation zwischen Gymnasium und Mittelstraße anders dar.

Das Problem: Der Kreisverkehr an der Mittelstraße wird von vielen Autofahrern ignoriert und überfahren. So hörte es CDU-Ratsfrau Christina Buschbell - sie ist auch Anwohnerin - bei einem Ortstermin. Die Folgen dieses Termins beschäftigen seither Tiefbauchef Michael Krahl und in der kommenden Woche auch den Verkehrsausschuss. Vor genau einem Jahr begannen Sanierung und Umbau der Herzogstraße. Außer um den neuen Kreisverkehr ging es um die Zufahrten zum Kant-Gymnasium an Herzogstraße und Laubecker Straße. Sie galten als neuralgische Punkte und sollten entschärft werden. Um herauszufinden, wie das am besten funktionieren könnte, gingen Anwohner zusammen mit Profi-Planern im März vergangenen Jahres auf die Straße. "Wir setzen auf Anlieger-Ideen" - darauf setzte Krahl konzeptionell bei dem Projekt, das etwa 600.000 Euro kosten sollte.

Jetzt folgt der zweite Akt. Für Krahl ist das Problem nicht der Kreisverkehr, "sondern Leute, die zu schnell fahren". So etwas lasse sich baulich nicht regeln. "Es ist so, dass die Verkehrsberuhigung sehr gut funktioniert, wenn Hol- und Bringefahrten zum Gymnasium morgens und mittags für vergleichsweise hohes Verkehrsaufkommen sorgen", so seine bisherige Erfahrung. Das Problem seien vielmehr die Zeiten, in denen in der Tempo-30-Zone nichts los sei. Um sich einen Überblick zu verschaffen, wird jetzt erstmal Tempo gemessen. Die Auswertung liegt noch nicht vor, sie kommt nächste Woche in den Verkehrsausschuss. Abhilfe schaffen sollen auch drei reflektierende Poller, aufgestellt in den Straßenteilern, die die Zuwege in den Kreisverkehr markieren und nahe den drei neuen Zebrastreifen. Den Mittelkreis des Kreisverkehrs irgendwie baulich zu verändern - das geht gar nicht, sagt Krahl. "Das hätte zum Beispiel zur Folge, dass Reisebusse Richtung Parkplatz des Gymnasiums nicht mehr durchkämen, denn sie können nicht so eng durch den Kreisverkehr navigieren. Müllfahrzeuge übrigens auch nicht. Die Verwaltung will so vorgehen: Es wird der Vorschlag der Anlieger aufgegriffen mit 30er Markierungen an die Geschwindigkeitsbeschränkung zu erinnern. Zudem wird die Beschilderung "Achtung Kinder" im Bereich des Gymnasiums wieder ergänzt. Eine "Zebrastreifen"-Beschilderung am Kreisverkehr ist nicht nötig und erzeugt dort nur einen Schilderwald. Die Markierung kann voraussichtlich erst 2018 aufgebracht werden. Die Beschilderung wird kurzfristig ergänzt. So steht es im Papier für den Verkehrsausschuss.

(RP)
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