Edmund Mathey (SPD) Neues wagen: Mit 64 Jahren in den Rat
Heiligenhaus · Edmund Mathey (SPD) ist als Direktkandidat in der Oberilp gewählt worden. In der konstituierenden Ratssitzung bestimmten ihn die Mitglieder zudem als ersten stellvertretenden Bürgermeister.
Mit 64 Jahren will Edmund Mathey noch einmal etwas Neues wagen, nämlich als SPD-Mitglied im Rat der Stadt Heiligenhaus. Und mehr noch: Der Neuzugang wurde gleich zum ersten stellvertretenden Bürgermeister gewählt, mit den Stimmen von SPD, Grünen, FDP, Wahl und Linken.
Es sind ehrenamtliche Aufgaben, die Mathey zunächst noch neben seinem Beruf als Projektleiter erledigen wird. Doch im nächsten Jahr will er, wenn es denn klappt, frühzeitig in den Ruhestand gehen, um seinen Arbeitsplatz für einen Jüngeren frei zu machen.
Seit 35 Jahren lebt Mathey in der Oberilp. In dem Stadtteil also, in dem er sein Direktmandat gewonnen hat. Seit Anfang an hat er sich dort engagiert, als die vier Kinder noch klein waren in der Kita und in der Schule, später dann im Sportverein. Bei der SSVg Heiligenhaus hat er sich erfolgreich für den Bau eines Kunstrasenplatzes eingesetzt.
Im Jahr 2008 hat ihn dann Ingmar Janssen, der Vorsitzende der SPD Heiligenhaus, angesprochen, ob er sich politisch engagieren möchte. „Seit zwölf Jahren bin ich jetzt in der SPD“ sagt Mathey. Als sachkundiger Bürger brachte er sich in drei Ausschüssen ein. Doch die wirklichen Entscheidungen, so musste er feststellen, fielen dann woanders, nämlich im Rat. Acht Jahre lang musste er feststellen, dass die CDU-Ratsmehrheit ihre Vorhaben durchsetzte. Für Mathey Motivation genug, selbst mit entscheiden zu wollen.
Bei der Kommunalwahl in diesem September versuchte er es nicht über die Liste, sondern als Direktkandidat. „Ich kenne in der Oberilp sehr viele Menschen“, sagt er. Und sie kennen ihn und schenkten ihm bei der Wahl ihr Vertrauen. Seine Freude über den Gewinn des Direktmandats geht allerdings einher mit der Enttäuschung, dass die SPD in Heiligenhaus vier Ratssitze verloren hat. Das möchte Mathey wieder ändern. Bis zur nächsten Kommunalwahl möchte er die SPD zu alter Stärke zurückführen. Im Fokus seiner Arbeit steht der Bürger, für den er etwas tun möchte. Dazu gehören vor allem die Menschen in der Oberilp, von denen einige inzwischen das Gefühl hätten, in einem Ghetto zu leben.
Als erster stellvertretender Bürgermeister sieht er sich als Vertreter für alle Heiligenhauser. Und er zeigt sich gesprächsbereit: „Es ist ja nicht Alles schlecht, was die CDU macht“, sagt Manthey. Beispielsweise der Innovationspark sei eine tolle Sache.
Eines seiner Schwerpunktthemen wird der öffentliche Nahverkehr in der Stadt sein. Der solle zielgerichteter ausgebaut werden mit besseren Anbindungen an den Schienenverkehr in Ratingen und Hösel. Und dann ist da noch der Weiterbau der A 44, auf den er seine Hoffnungen setzt. Denn für ihn müsse es auch in Zukunft sowohl den öffentlicher Nahverkehr als auch den Individualverkehr geben.
Mit den neuen Mehrheiten im Rat der Stadt hofft Mathey, die Stadt positiv nach vorne bringen zu können. Die Gemeinsamkeiten seien groß, allerdings gebe es auch Themen, bei denen es keine Übereinstimmung gebe. Aber das sieht er nicht als Problem, dann werde es in einigen Punkten andere Mehrheiten geben.
Eines ist für ihn sicher: „Es gibt viel Arbeit, aber ich freue mich drauf“, sagt er. Wann er seinen ersten Termin als erster stellvertretender Bürgermeister wahrnimmt, steht noch nicht fest. Aber das werde sich sicher bald entscheiden.