Ratingen Neues Rathaus wird erst Ende 2017 fertig

Ratingen · Der Bau verzögert sich weiter, der Rat soll am nächsten Dienstag die Ausschreibung beschließen. Es gibt viele Risiken.

Das Rathaus-Projekt wird immer mehr zur Dauerbaustelle - und dies im wahrsten Wortsinn. Denn Projektleiter Lutz F. Kalkstein musste jetzt bei der Zeitplanung erneut gravierende Korrekturen vornehmen. Ursprünglich war vorgesehen, den Neubau im Oktober 2016 fertigzustellen. Dann musste man erkennen, dass dieser Termin nicht zu halten war und nannte den Mai 2017. Jetzt gehen die Planer davon aus, dass der neue Hauptsitz der Verwaltung am 8. Dezember 2017 in Betrieb genommen werden kann. Ob es dazu tatsächlich kommen wird, ist allerdings fraglich, es gibt einige nicht unerhebliche Risiken. So hofft Kalkstein, einen geeigneten Generalunternehmer (GU) zu finden, doch die Marktlage sei schwierig, räumte er ein.

Der Rat soll am kommenden Dienstag, 23. Juni, die Ausschreibung beschließen. Die Stadt will nicht weitere Zeit verlieren, alle erforderlichen Unterlagen hat die Verwaltung allerdings noch nicht beisammen. Immerhin: Fördermittel für die Sanierung des Ostflügels wurden inzwischen bewilligt, das Land stellt Gelder in Höhe von rund 2,9 Millionen Euro bereit.

Sollte der Rat zustimmen - wovon auszugehen ist - kann man im Juli ausschreiben. Sollte der Auftrag dann tatsächlich an einen GU vergeben werden, so könnte am 14. Dezember 2015 der Rohbau beginnen. Die Verwaltung schließt jedoch weitere Risiken nicht aus und schreibt vorsorglich in einer Vorlage: "Die Einhaltung des Terminplanes ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die der Markt vorgibt." Ein wesentlicher Punkt sei die Voraussetzung von geeigneten und wertbaren Angeboten leistungsfähiger Bieter sowie eine erfolgreiche Submission, die für den 2. Oktober 2015 berechnet worden ist.

Und auch bei den Kosten, die sich zurzeit noch im veranschlagten Rahmen handeln, drohen weitere Risiken. Zurzeit ergibt sich eine Gesamtsumme von 28,7 Millionen Euro. Der bisherige Kostenrahmen von 28,8 Millionen Euro könne also eingehalten werden, sagt die Verwaltung. Doch es wurden bereits mögliche Kostenrisiken in Höhe von rund 225 000 Euro errechnet. Und: Die Ausstattungskosten für IT, Telefone, Präsentationseinrichtungen und andere Dinge sind noch gar nicht enthalten. Eine Einschätzung des gesamten Nachtragsrisikos kann man aktuell nicht vornehmen, da dieses Risiko unter anderem vom Bieter und der Marktsituation abhängt. Im Allgemeinen liege ein solches Risiko bei einem Projekt dieser Größenordnung statistisch bei rund fünf Prozent der Vergabesumme, das Planungsteam geht angesichts der detaillierten Kontrollen von drei Prozent aus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort