Ratingen Neuer Wagen für die Notärzte

Ratingen · Für die schnellstmögliche Hilfe steht in Ratingen ein neues Einsatzfahrzeug bereit. Der Vorgänger musste nach einem Unfall ausrangiert werden. Der neue VW-Transporter ist erst einmal nur gemietet.

Rund 100 000 Euro kostet das neue Fahrzeug, mit dem der in Ratingen stationierte Notarzt künftig zu Einsätzen ausrücken wird. Bezahlen muss diese Summe aber nicht der für das Rettungswesen zuständige Kreis Mettmann, denn das neue Fahrzeug ist nur für fünf Jahre angemietet.

"Das ist wesentlich wirtschaftlicher für uns. Außerdem müssen wir so nicht selber Ersatzfahrzeuge bereithalten, die wir beispielsweise brauchen, wenn Wagen repariert werden", sagt Kreisordnungsdezernent Nils Hanheide. Dieses Modell hat sich für den Kreis bereits in der Vergangenheit bewährt, da das Vorgängermodell des neuen Einsatzfahrzeugs nach nur zwei Monaten im Einsatz bei einem Unfall einen Totalschaden davon trug. Der Vermieter stellte daraufhin ein Ersatzfahrzeug, das so lange im Einsatz war, bis der neue Wagen mit seiner besonderen Ausstattung fertig gestellt wurde. Wohl auch deshalb wünschte Hanheide gestern bei der offiziellen Übergabe des Rettungswagens an René Schubert, Leiter der Berufsfeuerwehr, der "Besatzung allzeit eine unfallfrei Fahrt". Bei dem neuen Einsatzfahrzeug handelt es sich nun um einen VW-Transporter mit Allradantrieb und einer medizinisch-technischen Ausstattung. Das Ganze ähnelt einer kleinen fahrbaren Praxis, zu der unter anderem ein Defibrillator, Beatmungsgeräte, Notfallkoffer und EKG, aber auch Computer, Drucker und ein Gerät zum Einlesen der Krankenkarte gehören. Das neue Fahrzeug verfügt sowohl über digitalen Funk als auch über den analogen, weil der digitale bisher noch nicht verwendet wird. Alle im Kreis Mettmann eingesetzten Notarztwagen sind identisch aufgebaut, damit sich jeder Notarzt sofort zurecht findet und bei einem Einsatz keine wichtige Zeit verliert. Vom Standort Ratingen aus wurden alleine im vergangenen Jahr 1950 Einsätze gefahren und dabei zahlreiche Menschenleben gerettet. Im ganzen Kreis, mit den Standorten Velbert, Ratingen, Mettmann, Hilden und Langenfeld, kommt man sogar auf rund 10 000 Notarzt-Einsätze pro Jahr. Und mit einer weiteren Zunahme der Einsätze wird aufgrund der demographischen Entwicklung gerechnet. Dabei sind die Einsatzgrenzen fließend. Es fahren bei Bedarf auch Wagen von anderen Standorten auf Ratinger Gebiet und umgekehrt. "Der gesamte Rettungsdienst ist hier sehr offen organisiert, auch mit den Nachbarn außerhalb des Kreises. Das bedeutet für uns eine komfortable Situation, da viele Einsatzkräfte insgesamt bereit stehen", sagt Schubert. An das Steuer der Notarztwagen dürfen nur ausgebildete Rettungsassistenten, die bei einem Einsatz den Arzt unterstützen sollen. "Das dürfen auch nur sehr erfahrene, hochqualifizierte Kräfte sein, denn sie müssen auch, wenn sie als erstes am Unfallort ankommen, die Koordination übernehmen können", sagt Schubert.

(brab)
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