St. Peter und Paul Ratingen So setzt sich der neue Pfarrgemeinderat zusammen

RATINGEN · Von den 10.237 Wahlberechtigten haben in St. Peter und Paul 428 Personen ihre Stimme abgegeben. Noch bis Sonntag kann Einspruch erhoben werden.

 St. Peter und Paul hat einen neuen Pfarrgemeinderat.  RP-Foto: Achim Blazy

St. Peter und Paul hat einen neuen Pfarrgemeinderat. RP-Foto: Achim Blazy

Foto: Achim Blazy (abz)

Es lohnt sich, bei den Aktivitäten von Mutter Kirche, Filiale St. Peter und Paul Ratingen, immer zweimal hinzuschauen. Dann sieht man zum Beispiel, wie jetzt bei der Wahl zum Pfarrgemeinderat (PGR), dass da gleich ein großes Halleluja mitschwingt: Markus Broichhausen (275 Stimmen) hat sich dem Orgelspiel verschrieben, Esther Siebers (222 Stimmen) wurde nicht nur einmal von Ansgar Wallenhorst wegen ihrer glockenhellen Stimme zu Solo-Parts erwählt. Zumindest die beiden ersten und sicher auch noch andere haben sich der Musik verschrieben.

Die weiteren gewählten Ratinger PGR-Mitglieder: Heinz-Georg Lehmacher (213 Stimmen), Anja Mathony (208 Stimmen), Ellen Naue´ (203 Stimmen), Martin Mathony  (199 Stimmen), Astrid Schüppler (181 Stimmen), Michelle Westphal (171 Stimmen), Dr. Helmuth Althoff (163 Stimmen), Thomas Demming, (162 Stimmen), Benjamin Kirmas (157 Stimmen), Ulrich Schulze Ueding (124 Stimmen), Ersatzmitglied: Dr. Barbara Scharte-Günniker (103 Stimmen).

Wahlberechtigt waren am vergangenen Wochenende 10.237 Katholiken, gewählt hat ein eher kleiner Kreis von 428 Personen – das waren 4,18 Prozent, fünf Stimmen waren ungültig. Jeder Wahlberechtigte kann bis zum 15. Mai 2022 Einspruch gegen die Wahl erheben, und zwar schriftlich an das Zentralbüro.

Pater Gregor Romanski beglückwünschte im Pfarrsaal als Vertreter von Pastor Daniel Schilling die zwölf neu gewählten Frauen und Männer nach der Auszählung. „Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie sich bereit erklärt haben, sich für die Menschen und die Gemeinden im Pfarrgemeinderat für die nächsten Jahre zu engagieren. Das ist ein hoffnungsvolles und Mut machendes Zeichen“ sagte Pater Gregor.

Weiterhin zitierte er Bischof Gaillot mit dem Satz „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts!“ – ein wichtiges Leitmotiv für die anstehenden Herausforderungen für die Gemeinden und die Kirche in dieser Zeit. Auch hier lohnt sich ein zweiter Blick auf die unerwähnt gebliebene Geschichte des zitierten französischen Bischofs, am besten noch in die Weisheiten von Google. Denn er, der den weisen Spruch getan hat, Bischof Jacques Gaillot, ist wegen Aufmüpfigkeit von Papst Johannes Paul II. quasi in die Wüste geschickt worden, in die Diözese Partenia in Algerien.

Nun: Bischof Gaillot war der sehr präsente Liebling der französischen Linken und das „enfant terrible“ der französischen Bischöfe – und seine „neue Diözese“ gab es seit Jahrhunderten gar nicht mehr. Die Versetzung war also de facto eine Absetzung. Gaillots Bistum in der Normandie stand Kopf. Später wurde es ruhiger um ihn – hätte ihn nicht Papst Franziskus kurz vor Gaillots 80. Geburtstag im September 2018 ins Bewusstsein zurückgeholt: Er empfing den fast gleichaltrigen Gaillot im Vatikan zu einem 45-minütigen „privaten Gespräch“. Ein Vertrauter Gaillots berichtete anschließend, es sei ein Treffen von Gleichgesinnten gewesen.

So geht denn der neue Pfarrgemeinderat mit einem starken Wort an die Arbeit, bei der sowohl das Gemeindeleben vor Ort mitgestaltet als auch „über den Tellerrand“ der eigenen Gemeinde hinaus ‚Kirche-Sein‘ in den Blick genommen werden soll. Und das mit und für Gott und die Menschen.

„Kirche hier vor Ort offen und mutig gestalten“, lautete das Motto dieser PGR-Wahl. Diesem Wort folgend möchten die neuen PGR-Mitglieder gemeinsam mit dem Kirchenvorstand, dem Pfarrer, dem Pastoralteam und vielen Engagierten motiviert und beherzt die Gegenwart und die Zukunft von Kirche beleben.

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