Kultur in Ratingen Peter Wuttke: Oboist, Dirigent und Läufer

Ratingen · Der neue Leiter des Collegium Musicum Ratingen hat nun endlich Gelegenheit, erstmals mit dem Orchester aufzutreten. Die Corona-Pandemie hatte dies bisher verhindert.

 Peter Wuttke leitet neben dem Collegium Musicum in Ratingen auch das Jugendsinfonieorchester in Solingen.

Peter Wuttke leitet neben dem Collegium Musicum in Ratingen auch das Jugendsinfonieorchester in Solingen.

Foto: RP/Ellen Beschke, Jugendsinfonieorchester Solingen

Schon 2019 hatte Peter Wuttke die Leitung des Collegium Musicum Ratingen übernommen – doch erst jetzt im Oktober 2021 kann das erste Konzert  stattfinden, wegen der Corona-Pandemie.

Der studierte Oboist, der seine Ausbildung an der Folkwang Musikhochschule Essen  begann  und diese später im Köln an der dortigen Musikhochschule  fortführte, spezialisierte sich anschließend noch auf  historische Instrumente und  Aufführungspraxis in Den Haag.

Peter Wuttke bildete sich fort durch Orchesterproben im Laienbereich und  lernte dabei seine Begeisterung fürs Dirigieren kennen. So hatte er schon 2017 die Leitung des  Jugendsinfonieorchesters Solingen übernommen und seine Erfahrungen als Dirigent ausbauen können.

Zur Zeit spielt er zudem bei der Wiener Akademie, der „Chursächsischen Philharmonie“ und ist Mitglied des Orchesters „L´Arco“ (Hannover) sowie des „Ensemble 1704“ (Prag). Seit seinem Studium arbeitete Peter Wuttke u. a. als Dirigent  für die Werkgemeinschaft Musik e. V., die Chor- und Instrumentaltage im Haus Altfried, das TonArt-Orchester Düsseldorf, das Universitätsorchester Düsseldorf, die Akademie „Ski und Musik“, die Rhein-Ruhr Philharmonie, die Philharmonischen Gesellschaft, den Instrumentalverein Dortmund und das Sinfonie-Orchester Niederberg.

Die Idee, im Jahr 2020 natürlich ein Beethovenkonzert (250. Geburtstag) in Ratingen zu veranstalten, verlief wieder im Sand, denn Corona machte auch dieses Konzert unmöglich.

Das Collegium Musicum ist ein kleines Orchester, das aus ca. 20 Streichern besteht. Für große Sinfonien muss der Dirigent daher die fehlenden Instrumente einkaufen, wie er sagte. So natürlich auch für das Konzert am Sonntag, 24. Oktober, denn auf dem Programm stehen Werke von Beethoven und Schubert, und damit die wichtigsten Wiener Klassiker alle beisammen sind auch noch Mozart und Hadyn dabei. Birgit Seibt, eine alte Bekannte des Dirigenten wird die Solopartien in Beethovens Romanze für Violine und im Violinkonzert von Joseph Haydn übernehmen.

Einen großen Erfolg konnte Peter Wuttke beim Deutschen Orchester Wettbewerb verbuchen, bei dem er mit seinem Solinger Jugendorchester einen Preis für die beste Interpretation eines Auftragswerkes errungen hat. 

Sehr gespannt ist der Dirigent, wie sich Musiker und Publikum wieder aufeinander einstellen, denn nach der langen Pause muss die Freude am Musizieren wieder erlernt werden – genau wie die Freude am Zuhören. 

Wer mehr  über den Musiker und Dirigenten erfahren möchte, kann dessen Internetauftritt unter http://www.peterwuttke.de/ besuchen. Dort erfährt man nicht nur vieles über den künstlerischen Werdegang von Peter Wuttke, sondern auch über seine privaten Leidenschaften. Da ist zum einen das Laufen. Doch gibt er zu: „Lange hat es gedauert, viele Versuche waren nötig, bis ich das Laufen nicht mehr als eine Quälerei empfand, die man aus Vernunftgründen hinter sich zu bringen hat“. Doch dann machte es klick und er steigerte die Distanzen. . Im Oktober 2015 war dann das erste (Zwischen-) Ziel erreicht, er überstand einen Halbmarathon bei einer netten, familiär organisierten Veranstaltung in Nettetal. Inzwischen bewältigt er auch die Marathon-Distanz und zwar immer besser.

 Das Collegium Musicum wurde bereits im Jahr 1949 gegründet. Es entwickelte sich zu einer festen Größe im Ratinger Kulturleben.

Das Collegium Musicum wurde bereits im Jahr 1949 gegründet. Es entwickelte sich zu einer festen Größe im Ratinger Kulturleben.

Foto: RP/Blazy

Wuttkes zweite Leidenschaft ist das Orgelspiel. Lange habe er als Oboist wenig mit dem Instrument Orgel anfangen können. Aber immer mehr reizte ihn die Möglichkeit, neben dem Melodieinstrument einen anderen Blick auf Musik zu entwickeln und so kramte er seine verrosteten Klavierkünste aus den Tiefen der Erinnerung und begann, so regelmäßig wie möglich Orgel zu üben. Von Januar 2017 bis März 2019 war er Lehrling im C-Kurs und hat es tatsächlich im März 2019 geschafft, die C-Prüfung im Fach Orgel zu bestehen. Nun freue ich mich, hin und wieder den ein oder anderen Gottesdienst in der evangelischen Dorfkirche in Urdenbach zu spielen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort