Analyse Neuer Kämmerer dringend gesucht

Heiligenhaus · Die Stadt Heiligenhaus hat Schwierigkeiten, ihre Beigeordneten-Stellen zu besetzen. Die Kandidaten ziehen entweder ihre Bewerbung zurück oder sie sind für den Posten nicht geeignet. Die Politik muss nun die Gründe dafür suchen.

Nach dem Eingang von 26 Bewerbungen für die Stelle des Kämmerers war Bürgermeister Martin Beck recht optimistisch gewesen, darunter einen passenden Kandidaten für den vakanten Posten zu finden. Doch auf den Optimismus ist nun Ernüchterung gefolgt. Die Stelle bleibt weiter unbesetzt, weil aussichtsreiche Kandidaten im letzten Moment absprangen und die verbliebenen nicht ins Profil passten.

Es war nicht die erste Schlappe bei der Besetzung von wichtigen Stellen im Rathaus. Schon die Ausschreibung für den Technischen Beigeordneten hatte keine geeigneten Kandidaten gebracht. Alle, die sich beworben hatten, fielen in der Bewertung durch. Zu einer Wahlrunde kam es erst gar nicht. Ein möglicher Grund für die ausbleibenden Bewerbungen von geeigneten Kandidaten mag das über der Stadt schwebende mögliche Bürgerbegehren sein. Damit wollen die Initiatoren erreichen, dass in Heiligenhaus die Beigeordneten-Stellen abgeschafft werden.

Mit Siegfried Peterburs als Dezernenten hat der Technische Bereich zwar wieder einen obersten und auch kompetenten Chef. Doch Peterburs geht in zwei Jahren in Pension, dann ist auch diese Stelle erneut vakant.

Woran die Stellenbesetzung krankt? Zum einen mag es das Bürgerbegehren sein. Das sollte dringend gelöst werden. Die Initiatoren scheinen jedenfalls noch nicht genug Stimmen beisammen zu haben, sonst hätten sie die Liste bereits vorgelegt. Doch wie lange soll dieses schwebende Verfahren noch gezogen werden? Denn eine Frist, bis wann die nötigen Unterschriften vorliegen müssen, gibt es bisher nicht.

Nun will die Politik Anfang des Jahres die Gründe für das neuerliche Scheitern bei der Stellenbesetzung aufarbeiten. Eine Vermutung gibt es schon: Bewerber wollten nicht so gerne mit dem Rat zusammenarbeiten, sondern suchten eher die Nähe zum Bürgermeister. Fakt ist, die Stellenbesetzung wird nicht einfacher. Denn wie Michael Beck vor kurzem selbst erklärte: Die Stadt Heiligenhaus steht, was das Personal angeht, in Konkurrenz zu den umliegenden Städten. In allen Stadtverwaltungen gibt es freie Stellen, die oft nicht besetzt werden können, weil Bewerber fehlen. So wird in Heiligenhaus jetzt erst einmal Fachbereichsleiterin Jutta Scheffler weiterhin den Bereich der Finanzen kommissarisch leiten müssen, bevor in einem neuerlichen Anlauf im nächsten Jahr noch einmal ein Kämmerer gesucht wird.

(RP)
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