Angedacht Neuen Mut fassen

Pfarrer Stefan Weimann aus Tiefenbroich hält es für notwendig, in der Krisenzeit neuen Mut und neue Zuversicht zu finden. Denn die Krise könnte noch länger dauern.

 Pfarrer Stephan Weimann sucht neue Wege.

Pfarrer Stephan Weimann sucht neue Wege.

Foto: RP/privat

Ostern ist vorbei. Die Auferstehung Jesu macht Mut für die Zeit, die vor uns liegt. Also ist es an der Zeit, dass wir uns fragen: Wie machen wir jetzt weiter? Schaffen wir das – oder schaffen wir das nicht? Mein Vorschlag: Lasst uns doch von dem Mut der ersten Christen lernen, die nur den Anstoß der Auferstehung brauchten, um endlich mutig oder zumindest tapfer zu werden. Auch im Jahr 2021 ist es unbedingt nötig, neuen Mut und neue Zuversicht zu finden. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis die Corona-Krise überwunden ist. Und, mal ganz ehrlich: Wer garantiert uns, dass es dann fürs Erste die letzte Krise gewesen ist? Schon bauen sich neue Gefahren auf. Leben bleibt lebensgefährlich.

In Krisenzeiten haben Menschen schon immer versucht, neue Wege zu finden. Und ich finde es wirklich zunehmend wichtig, dass wir uns überlegen, wie menschliche Gemeinschaft in Zukunft funktionieren kann. So, wie ich es derzeit erlebe – dass nämlich der weniger computerbegeisterte Teil der Bevölkerung immer mehr Probleme bekommt – sollte es nicht weitergehen. Wir brauchen mehr Interesse aneinander, mehr Bereitschaft, das zu tun, was wir immer fordern: „Jeden mitnehmen!“ Das bedeutet in einer Zeit, die so atemlos jeder technischen Neuerung hinterherläuft, einigen Mut.

Es ist ja nicht weniger als der Entwurf einer neuen Art von Gesellschaft, die nicht mehr so auf Wirtschaft und Fortschritt fixiert ist, wie es seit dem Krieg der Fall ist. Ideen gibt es zwar, wie man aus der Falle von immer mehr Umweltverbrauch, immer mehr Vereinzelung herauskommt. Aber auch gute Ideen brauchen heutzutage elend lang, bevor sie sich durchsetzen. Selbst die Verrücktheit, Gurken in Plastik einzuschweißen, wurde nicht von heute auf morgen beseitigt. Neuer Mut, neue Bereitschaft zu guter Veränderung, entsteht im Kopf. Und der darf jetzt ruhig von dem Gedanken an Auferstehung und neuem Leben gefüllt sein. Jesus macht Mut – nicht nur zu neuen Wegen, auch zum gemeinsam Gehen.

Mit ein bisschen Geduld nehmen wir auch die mit, die zur Kommunikation auf reale Begegnungen oder ihr Telefon angewiesen sind. So schwer ist das gar nicht. Nur Mut!  

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