Heiligenhaus Neue Konzepte für den Friedhof

Düsseldorf · Die Bestattungskultur ändert sich. Das stellt die Verwaltung seit Jahren fest und müht sich um Anpassung. Ein Projekt: die Trauerhalle – längst marode – könnte einem würdigeren Neubau weichen.

Langsam voran kommen Überlegungen zu Zukunft und Entwicklung des städtischen Friedhofs an der Friedhofsallee. "Seit circa zehn Jahren ist ein laufender Wandel der Friedhofs- und Bestattungskultur erkennbar und hinterlässt auf dem städtischen Friedhof deutliche Spuren", so die Erkenntnis der Verwaltung, die bereits vor einem Jahr in eine umfangreiche Analyse einfloss. Inzwischen ist man einen Schritt weiter, allerdings lag dem Verwaltungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung nur ein Zwischenbericht vor, noch keine fertigen Konzepte. Grundlinien sind bereits erkennbar.

Sie betreffen zum einen die Trauerhalle. Hier verwies die Verwaltung am Rand auf ein Kuriosum: Es sehe so aus, dass "aus nicht m ehr aufklärbaren Gründen die ursprünglich geplante Trauerhalle nie realisiert wurde, sondern nur das bis heute existente kleine Provisorium entstand. Die Aufbahrung indes wurde vollständig errichtet und widerspricht in ihrer ausufernden Dimensionierung deutlich den heutigen Bestattungszahlen." An Umbau und Sanierung der Halle ist aus Verwaltungssicht nicht zudenken, schon eher an einen kleineren Neubau. Dafür macht man eine ganze Reihe von Gründen geltend: Energetisch ist der Bau nicht auf dem Stand der Bautechnik, das zieht hohe Betriebskosten nach sich. Wände und Boden des nicht unterkellerten Baus sind teilweise feucht und haben Schaden genommen. Die Heizung ist nicht mehr voll funktionsfähig, die Fassade marode. Und schließlich heißt es: "Die gesamte Innenausstattung des Aufbahrungs- und Verabschiedungsbereiches entspricht nicht im Ansatz einer pietätvollen Raumnutzung oder Gestaltung." Die Verwaltung hat zwei Entwürfe gegeneinandergestellt: Umbau, Erweiterung und Sanierung von Trauerhalle und Nebenräumen auf den derzeit 542 Quadratmetern käme wesentlich teurer, als ein funktionaler Neubau auf einem nur 373 Quadratmeter großen Grundriss. Dieser Neubau brächte auch geringere Betriebs- und Unterhaltskosten mit sich.

Ein weiterer Schwerpunkt der Überlegungen: die Flächen. Die derzeit verpachteten Reservegrundstücke werden nicht mehr benötigt, so viel steht fest. Die Nutzung der vorhandenen Flächen müsse aber überlegt werden, weil sich die Nutzung nicht zuletzt nach den erwünschten Bestattungsarten richtet. Seit Jahren zeigt sich auch in Heiligenhaus klar: Urnengräber sind zunehmend gefragt.

(RP)
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