Impfungen für Ratinger Bürger Kreis öffnet wieder sein Impfzentrum

Ratingen · Landrat Thomas Hendele, der auch  Vorsitzender des Landkreistages NRW ist, will deutlich stärker aufs Tempo drücken. Das Impfzentrum des Kreises Mettmann steht vor einem Neustart am kommenden Donnerstag, 9. Dezember.

 Aus Sicht von Landrat Thomas Hendele war es keine gute Entscheidung, das Erkrather Impfzentrum Ende September zu schließen. Nun gibt es einen Neustart.

Aus Sicht von Landrat Thomas Hendele war es keine gute Entscheidung, das Erkrather Impfzentrum Ende September zu schließen. Nun gibt es einen Neustart.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Impfzentrum bei Timocom in Erkrath-Hochdahl kommt zurück. Kleiner zwar, aber immerhin von montags bis freitags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Am Donnerstag, 9. Dezember, wird der Neustart des Impfzentrums des Kreises Mettmann sein. Dort werde es Biontech und Moderna geben, heißt es. Der Kreis drückt aufs Tempo, damit die Impfquote von rund 65 Prozent in den kommenden Wochen weiter steigt. „Das ist der einzige Weg, einen Lockdown zu verhindern und aus der Pandemie herauszukommen“, sagt Landrat Thomas Hendele. Und er gibt auch gleich zu Protokoll, was er von der Schließung des Erkrather Impfzentrums Ende September hält: „Das war keine gute Entscheidung.“

Der Kreis investiert nicht nur in dezentrale Impfstellen, sondern er hat sich auch einen Gelenkbus gekauft, der in den kommenden Tagen zu einer mobilen Impfstation umgebaut werden und dann durch die Städte rollen soll. „Außerdem ist es unser Ziel, möglichst in allen Städten des Kreises Impfstellen einzurichten“, sagt Hendele. Insgesamt stellt die Kassenärztliche Vereinigung elf Ärzte pro Tag zur Verfügung, der Kreis erhält aktuell 1500 Impfdosen täglich – 50 Prozent Biontech und 50 Prozent Moderna, erklärt Christian Schildknecht von der Koordinierungseinheit im Kreisgesundheitsamt.

„Wir boostern hauptsächlich mit Moderna“, erklärt er weiter. Wer aber beispielsweise bei der Erstimpfung Astrazeneca und bei der Zweitimpfung Biontech verabreicht bekommen hat, wird nicht noch einen weiteren Impfstoff, sondern Biontech erhalten. Außerdem bekommen auch alle Impflinge unter 30 dieses Vakzin. Wer sich impfen lassen möchte, muss vor mindestens fünfeinhalb Monaten seine Zweitimpfung erhalten haben.

So lautet zumindest die aktuelle Vorgabe, die sich nach einer möglicherweise neuen Empfehlung der ständigen Impfkommission aber ändern kann. „Am Ende entscheidet der Arzt vor Ort, ob früher geimpft werden kann oder nicht“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Trotz des immer höheren Impftempos werde das Ziel nicht schnell erreicht, glaubt Hendele: „Die Impfkampagne wird nicht in diesem Jahr abgeschlossen sein“, sagt er. Die nächste Herausforderung kommt auf den Kreis zu, wenn Kinder geimpft werden können.

Die Corona-Entwicklung in den vergangenen Tagen und Wochen hat deutlich vor Augen geführt, dass ein umfassender Impfschutz der Bevölkerung entscheidend in der Pandemie-Bekämpfung ist. Daher sprach sich der Vorstand des Landkreistags NRW in seiner jüngsten Sitzung dafür aus, die Impfkampagne mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen voranzutreiben: „Die Impfquote muss steigen, und die Auffrischimpfungen müssen massiv beschleunigt werden“, betonte Hendele, der auch Vorsitzende des Landkreistags NRW ist.

Die NRW-Kreise forderten daher Bund und Land auf, die Voraussetzungen zu schaffen, um die vom designierten Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte Impf-Offensive mit insgesamt 30 Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen bis Weihnachten umsetzen zu können. „Die NRW-Kreise NRW bieten seit Monaten mobile Impfangebote an und haben angesichts der kritischen Lage ihre Kapazitäten nochmals massiv ausgeweitet“, betonte Hendele. Neben zusätzlichen mobilen Angeboten hätten die NRW-Kreise zentrale und dezentrale stationäre Impfstellen vor Ort eröffnet, um bei den Auffrischimpfungen die niedergelassenen Ärzte, die diese Aufgabe eigentlich alleine übernehmen wollten, zu unterstützen und das Tempo zu erhöhen. „Wir erwarten vom Land eine vollumfängliche Refinanzierung der kommunalen Impfangebote“, forderte Hendele.

Um das Ziel der Impf-Offensive zu erreichen, müssten zudem alle personellen Ressourcen mobilisiert werden, die zur Verfügung stünden: „Für die Impf-Offensive müssen weitere medizinischen Berufsgruppen mit einbezogen werden können“, unterstrich Hendele. Nicht nur Apothekern und Zahnärzten, sondern auch weiteren Berufsgruppen aus dem medizinischen Bereich müsse die Beteiligung an der Impfkampagne eröffnet werden.

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