„Scharfe“ Übung an der Rhönstraße Heiligenhaus: Feuerwehr trainiert im Hochhaus

Heiligenhaus · An der Rhönstraße wurde ein neues Einsatzkonzept getestet. Die Bewohner nahmen es gelassen.

 Die Feuerwehr trainierte in diesem Hochhaus den Ernstfall.

Die Feuerwehr trainierte in diesem Hochhaus den Ernstfall.

Foto: RP/Feuerwehr Heiligenhaus

(RP) Die Sirenen heulten am Freitagabend für eine Feuerwehrübung. Die angenommen „Lage“: Im Dachgeschoss eines Hochhauses an der Rhönstraße sollte es brennen, eine Person wurde vermisst. In der „scharfen“ Übung zeigte die Feuerwehr, was sie konnte. Trainiert wurde auch ein neues Einsatzkonzept für Hochhausbrände.

Um 18:28 Uhr alarmierte die Leitstelle beide Löschzüge der Heiligenhauser Feuerwehr an die Rhönstraße. Im Dachgeschoss eines Hochhauses sollte es brennen. Vor dem Haus bildete sich eine Menschentraube - stets mit dem Blick nach oben. Wenige Minuten später trafen die ersten Kräfte ein - im Hauseingang empfing sie einer der Bewohner: „Alles piepst im Hausflur - irgendwo muss es brennen“, schilderte er die Lage.

 Dieser „Brandmeisteranwärter“ verstärkte die Feuerwehr bei ihrer Übung mit einem weiteren Tanklöschfahrzeug.

Dieser „Brandmeisteranwärter“ verstärkte die Feuerwehr bei ihrer Übung mit einem weiteren Tanklöschfahrzeug.

Foto: RP/Feuerwehr Heiligenhaus/facebook

Die Feuerwehr Heiligenhaus hat in diesem Jahr bereits fünf kleine Theoriedienste und Besichtigungen in den Heiligenhauser Hochhäusern durchgeführt - ein neu erstelltes Einsatzkonzept soll den Herausforderungen gerecht werden. Pressesprecher Nils Vollmar: „Bei einem Brand in einem Einfamilienhaus haben wir unser benötigtes Material im Fahrzeug. Benötigen wir mehr Material, holen wir es eben. Das geht in einem Hochhaus natürlich nicht mal eben - deswegen muss alles, was wir benötigen könnten, nach oben getragen werden. Aufzüge dürfen wir hierbei aus Sicherheitsgründen nicht benutzen.“

Währenddessen erkundete Abschnittsleiter Christian Peipe den Brandort und gab Rückmeldung: „Feuer in der 12. Etage - eine Person vermisst - Depotgeschoss wird in Etage 10 eingerichtet.“ Das ist das erste Ziel für die Einsatzkräfte. Ein Depot wird zwei Etagen unter der Brandetage eingerichtet, von dort dirigiert der Abschnittsleiter seine Mannschaft. „Alles, was normalerweise vor der Haustür abläuft und sich bereithält, läuft hier im Depotgeschoss ab“, so Vollmar.

Weitere Löschfahrzeuge treffen in der Rhönstraße ein. Das Tanklöschfahrzeug verbindet sich mit einem Schlauchanschluss am Haus. „Das ist eine Steigleitung“, erklärt Abschnittsleiter Glenn Klar, „eine fest verlegte Wasserleitung im Haus. Die versorgen wir mit Wasser. Die Löschtrupps kuppeln ihren Schlauch in der oberen Etage einfach an diese Leitung und können loslegen. So müssen wir keinen Schlauch bis nach oben legen.“ Ein besonderer Dank der Feuerwehr Heiligenhaus gilt der Hausverwaltung Bethke sowie der Eigentümervertretung, die der Feuerwehr das Hochhaus für ihre Übung zur Verfügung gestellt haben. Ebenso dankt die Feuerwehr den Mietern und Wohnungseigentümern, „die uns mit Ruhe und Geduld haben üben lassen“.

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