Heiligenhaus · Mit mehr als 85 000 Teilnehmern und rund 2,6 Millionen gemeldeten Vögeln war die erste bundesweite "Stunde der Wintervögel" 2011 ein großer Erfolg. Von heute an bis Sonntag sind nun zum zweiten Mal alle Naturfreunde aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Mit dabei ist der Heiligenhauser Natuschutzexperte und Vogelkundler Hans Schöttler. Er ruft zur Teilnahme an der Aktion auf, "Die Ergebnisse werden so zusammengefasst, dass sich jeder anschließend ein Bild auch über die Situation im Kreis Mettmann machen kann", sagte er gegenüber der RP. Bisher hielt die winterliche Vogelwelt für ihn in Heiligenhaus keine Überraschungen bereit. Mit einer Ausnahme: "Ich habe abends am Parkplatz Ecke Kettwiger Straße und Rheinlandstraße ein Rotkehlchen singen hören. Sehr ungewöhnlich im Winter." Das sei nur so zu erklären, dass der "echte" Winter bisher eben ausgeblieben sei. "Man beobachtet alles, was sonst im Sommer auch da ist – aber es gibt keine Wintergäste mehr wie beispielsweise Bergfinken." Aus den bisherigen Zählungsergebnissen zieht Schöttler auch noch einen anderen Schluss: "Nehmen Sie als Beispiel den Sperling. Bundesweit gibt es keinen Anlass zur Sorge – hier vor Ort schon eher. Siedlungsgebiete sind einfach zu sauber. Sperlinge brauchen Buschgruppen, um darin leben zu können." Die meist gezählten Singvögel im Kreis Mettmann waren 2011 Kohlmeise (1314), Amsel (1164) und Blaumeise (1147). Am anderen Ende der Liste rangieren – mit je einem beobachteten Exemplar, Waldkauz, Waldohreule und Mittelspecht. An der Aktion 2011 beteiligten sich im Kreis Mettmann 450 Hobby-Vogelkundler. Sie zählten in 271 Gärten 10 127 Vögel.