Heiligenhaus Nadelöhr im Schlamm
Düsseldorf · Anwohner der Gerhart-Hauptmann-Straße sind sauer: Die Sperrung der Rheinlandstraße bedeutet für sie Umwege über einen lästig schmalen Weg Richtung Butterwelle. Der ist sonst nur für Fußgänger passierbar.
Das Schild ist unmissverständlich: "Durchfahrt verboten". Ergänzt durch den Hinweis. "Anlieger 100 Meter frei bis Autocenter." Dahinter ist Schluss für alle, die auf der Rheinlandstraße Richtung Kettwiger Straße fahren wollen.
Von diesem Punkt an ist die Rheinlandstraße seit dieser Woche gesperrt. Zum einen wegen des Anschlusses der Entflechtungsstraße, zum anderen wegen einer inzwischen eingerichteten Wanderbaustelle zwecks Kanalsanierung (RP berichtete). Insgesamt sollen die 2,2 Millionen Euro teuren Arbeiten bis November diesen Jahres dauern, wobei sich die Sperrung Stück für Stück in Richtung Innenstadt verlagern wird.
Für Anliegerin Rosemarie Koch ist das derzeit ein schwacher Trost. Denn die Umleitung für alle Anlieger von Gohrstraße und Gerhart-Hauptmann-Straße führt bergab durch ein Nadelöhr Richtung Butterwelle. "Der Weg ist üblicherweise nur für Fußgänger passierbar", sagt sie. "Besonders bei Gegenverkehr sieht es jetzt schlecht aus, es gibt kaum Ausweichmöglichkeiten – und die sind bei schlechtem Wetter extrem schlammig." Zudem schere sich längst nicht jeder um das vorgeschriebene Tempo: maximal zehn Stundenkilometer dürfen es sein. Auch Anlieger Magnus Hardt-Riemrich weiß, dass der Weg nur als Provisorium für einen überschaubaren Zeitraum gedacht ist. Aber: "Wer hier täglich mehrfach durch muss, oder, wie ich, auch Motorradfahrer ist, der hat bei dieser Lösung schlechte Karten." Sauer ist auch Armin Merta, Chef der Siedlergemeinschaft Gerhart-Hauptmann-Straße: "Es müsste doch nur einmal ein Fachmann von der Stadt durchfahren. Der müsste sehen: So geht es nicht." Kontakt Richtung Stadt hat Rosemarie Koch aufgenommen. Ergebnis: "Man hat uns gesagt, die Sache sei optimal gelöst." Auch die Arbeitsgemeinschaft der Bürgervereine habe auf Anfrage die gleiche Auskunft bekommen. Die Anlieger sehen die Sache nach wie vor anders. "Es müsste doch eine Möglichkeit geben, die aufweichenden Randstreifen zu befestigen und grobe Schlaglöcher fest zu verfüllen", so Kochs Vorschlag.
"Der Weg ist tatsächlich nicht mehr als ein Notausgang", bestätigte Fachbereichsleiter Michael Krahl gestern auf Anfrage. "Und als er eingerichtet wurde, war er in Ordnung." Dies sei jedoch nur eine Momentaufnahme gewesen. "Wenn sich durch die Regenwetterlage oder andere Umstände daran etwas ändert, werden wir auf jeden Fall reagieren, uns die Sache ansehen und nachbessern", stellte er in Aussicht. Dies habe er den Anwohnern auch so schon zugesagt.