Homberg Nachwuchs-Promis lüften Geheimnisse

Homberg · Tratsch im Treppenhaus, was Hausmeister nach Feierabend machen und worüber Familien debattieren - Kinder bringen diese Themen witzig verpackt als Schauspieltruppe "Die Homberger Nachwuchs-Promis" auf die Bühne.

 Im Homberger Treff haben die Proben für ein Theaterstück begonnen.

Im Homberger Treff haben die Proben für ein Theaterstück begonnen.

Foto: Achim Blazy

Sabrina Querforth ist ein Theaterfan. Zu eigenen Schulzeiten stand sie, inzwischen Mutter dreier Töchter, selbst in der Theater-AG auf der Bühne. "Schade, dass es so eine Möglichkeit nicht in Homberg gibt", stellte sie irgendwann mit Blick in ihr Quartier fest. Und weil die 39-Jährige pragmatisch ist, entwickelte sie auf dem heimischen Sofa nicht bloß das Konzept einer Theatergruppe für Kinder. Sondern setzte es im Homberger Treff um. Nun fiebern die "Homberger Nachwuchs-Promis", wie sich die Formation ironisch nennt, ihrer ersten Premiere entgegen. Am letzten Sonntag im Januar wird sich erstmals für die 15 jungen Leute im Alter zwischen acht und elf Jahren der Vorhang heben. Ein Moment, dem Ida, Dilara und Vincent (alle 9) ebenso aufgeregt entgegensehen wie Mika (10), Dean (11 und Flemming (12).

Gemeinsam geben sie das von ihnen erdachte und verfasste szenische Schauspiel "Wenn die fünfte Kerze brennt". "Bekanntermaßen hat man dann Weihnachten verpennt", ergänzt Sabrina Querforth den alten Reim. Anders, als es der Titel, "natürlich ganz demokratisch entstanden", wie die Spielleiterin lächelt, vermuten lässt, handelt es sich bei der aus Improvisationsübungen entstandenen Inszenierung um kein Weihnachtsstück.

Denn: "Das Leben der Kinder in unserem Dorf ist Thema." Was die Darsteller beispielsweise im Krämerladen an Gesprächsstoff aufgeschnappt haben, wird ebenso bühnengerecht verarbeitet wie Bewegendes aus Schule, Freizeit und Familie. Entstanden ist das Stück aus den donnerstäglichen Übungsnachmittagen. Unter dem Titel "Was ist denn das für ein Theater ...?"starteten die 15 Kids, Sabrina Querforth und Assistentin Laura (12), im wahren Leben Querforths älteste Tochter, direkt nach den Sommerferien mit der Probearbeit.

"Was kann ich gut?" oder "wer wäre ich gerne?" waren Aufgaben, die erspielt werden durften. So verstandene Theaterarbeit macht nicht nur Spaß. Neben Fantasie und Kreativität wird das Selbstwertgefühl enorm gestärkt. Darüber hinaus fördert diese Art der Auseinandersetzung in und mit der Gruppe natürlich auch soziale Kompetenzen.

"Es ist ein Testballon. Wir wollen schauen, wie weit wir kommen", skizziert Sabrina Querforth, im Brotberuf Personal- und Bewerbungsberaterin, einen weiteren Aspekt. Je nachdem, wie viele Teilnehmer der Ur-Formation nach der Premiere am Ball bleiben, entsteht eventuell Platz für weitere Interessenten. "Aber mehr als 15 Kinder gehen nicht. Die verlangen mir wirklich alles ab."

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