Erinnerung an Ingo Thus Der Mann am Mischpult wird fehlen

Heiligenhaus · Der Heiligenhauser Tontechniker Ingo Thus hat unzählige Veranstaltungen in Heiligenhaus nicht nur am Mischpult geprägt. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. 

 So kannten die Heiligenhauser Ingo Thus von zahlreichen Veranstaltungen.

So kannten die Heiligenhauser Ingo Thus von zahlreichen Veranstaltungen.

Foto: RP/arbeitskreis

 Eine Szene auf dem kleinen Martinsmarkt des Stadtmarketing Arbeitskreises Handel, die in heiterer Erinnerung bleibt: Es war der 7. November – auf einer liebevoll geschmückten Bühne spielten zwei bekannte Heiligenhauser Musiker in homogener Einheit faszinierende Melodien. Hinter dem Mischpult saß der beliebte Tontechniker Ingo Thus, überwachte die Schallqualität und winkte den Besuchern lächelnd zu.

Die unbeschwerte Fröhlichkeit des Trios begleitete die Zuhörer in den nächsten Tagen mit einem Lächeln, endete dann abrupt in nicht begreifen könnender Melancholie. Denn nur acht Tage später, in der Nacht vom 14. auf 15. November starb Ingo Thus plötzlich und unerwartet im Alter von 58 Jahren. Die Heiligenhauser Kultur verliert mit ihm einen stets fröhlichen und liebevollen Menschen, ein Urgestein der exakten technisch möglichen Musikvermittlung. Musik war für ihn ein unverzichtbares Lebenselixier und das von der Klassik bis zur Moderne, von der E- bis zur U-Musik. In unzähligen Diskussionen mit Freunden und Musikern lautete immer seine überzeugte Quintessenz nach einer Maxime des Genies Beethoven „Musik ist höhere Offenbarung als alle Philosophie“. So verstand Ingo die Aussage der Musik, so wollte er das Spiel der Musiker mit technischer Unterstützung vermitteln. Das war für ihn Alpha und Omega seines Berufsethos.

Bereits als Schüler liebte Ingo die E-Gitarre. Sie gewann in den vielen Stilelementen der modernen Musik seiner Jugend immer mehr an Bedeutung. Für den jungen Mann eine faszinierende Möglichkeit zur Musikvermittlung. Nach Erlernen des Spielens auf seinem Lieblingsinstrument wurde er schnell Mitglied einer Band, vermisste aber zunehmend bei Gastspielen in unterschiedlichen Räumen die gekonnte Unterstützung durch Tontechniker. Das Bewusstsein, wie man durch die Technik Klangwelten bereichern kann, faszinierten ihn. Durch Fachseminare und Eigenstudien erlernte der junge Mann schnell die technischen Möglichkeiten in diesem Genre.

Der Club bot ihm jahrelang die Chance als Tontechniker heimische und international bekannte Bands zu unterstützen. Schnell wurde er als Fachmann weit über Heiligenhaus bekannt. Wenn innerhalb der Heiligenhauser Kulturszene, ob vom Kulturamt oder den vielen Vereinen, ein Tontechniker benötigt wurde, durfte es nur Ingo Thus sein. Ebenso innerhalb der Veranstaltungen des Heiligenhauser Stadtmarketings. Bei den großen Straßenfesten des Arbeitskreises Handel war er stets die erste Adresse, ebenfalls bei den Filmfestspielen des Arbeitskreises Kultur und den musikalischen Aktionen des Arbeitskreises Gastronomie.

„Ihm war nichts zu viel, er machte oft unmöglich Scheinendes möglich und fand immer die geeignete Lösung. Unser Dank an ihn gilt über den Tod hinaus“, betont Annelie Heinisch, Sprecherin des AK Handel und Ruth Ortlinghaus, Sprecherin des AKs Kultur ergänzt:“ Ingo vermittelte die Unendlichkeit der Musik, war ein Überzeugungskünstler und lebte seinen Beruf im Bewusstsein „da wo die Sprache machtlos ist beginnt die unendliche Welt der Töne“. Im Namen aller Mitglieder des Stadtmarketings sprechen wir den Angehörigen von Ingo Thus unsere tiefe Betroffenheit und Anteilnahme aus und heben hervor: „Der Verstorbene hinterlässt viele Spuren und wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.“ 

Ein Gastbeitrag von Ruth Ortlinghaus und Annelie Heinisch

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