Kreis Mettmann Nach Schlaganfall: Not-Operation rettet 93-jährige Patientin

Kreis Mettmann · Margarete Peters erlitt einen Schlaganfall, wurde notoperiert und hat nach nur fünf Tagen das Helios-Klinikum Niederberg wieder verlassen. Dieser Krankheitsablauf ohne bleibende Hirn- und Bewegungsschäden war möglich, weil die Patientin schnellstmöglich versorgt werden konnte.

 Bereits einen Tag nach der lebensrettenden Operation konnte Margarete Peters wieder laufen und erholte sich bis zur ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus.

Bereits einen Tag nach der lebensrettenden Operation konnte Margarete Peters wieder laufen und erholte sich bis zur ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus.

Foto: Helios

Dazu hat das Krankenhaus eine neue Station eingerichtet, die solche Patienten mit Schlaganfällen optimal versorgen soll. Die rüstige Rentnerin lag vor wenigen Tagen kaum ansprechbar vor ihrem Bett im Altenheim in Velbert. Die gesamte linke Körperhälfte von ihr war da bereits gelähmt. Der Rettungswagen fuhr Peters ohne Verzögerung in die Notaufnahme des Helios-Klinikums.

"Wir stellten mithilfe einer Computertomographie fest, dass ein großes Blutgefäß des Halses, das wichtig für die Versorgung des Gehirns ist, langstreckig verschlossen war", sagt Prof. Michael Linnebank, Chefarzt Neuologie in der Klinik Hagen-Ambrock und Kooperationspartner des Klinikums Niederberg. Vermutliche Ursache war ein Blutgerinnsel, das sich im Herzen gebildet hatte und in dieses Blutgefäß fortgespült worden war.

Eine weitere CT-Untersuchung zeigte eine verringerte Durchblutung großer Gebiete des Gehirns. Allerdings war noch kein Gewebe abgestorben. Daraufhin stellte Linnebank mit anderen Fachkollegen des Klinikums die Indikation für eine sofortige Operation.

"Wir haben uns schnell für eine Not-Operation entschieden, denn je länger das Gehirn unterversorgt ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Schäden zurückbleiben oder eine lebensgefährliche Unterversorgung entsteht."Mithilfe dieser Operation konnte das Gerinnsel aus der Halsschlagader komplett entfernt werden - die zuvor minderversorgten und vom Absterben bedrohten Hirngebiete wurden wieder vollständig durchblutet. Peters erholte sich schnell und blieb ohne bleibende Schäden. Bereits am nächsten Tag konnte sie sich wieder bewegen und war auch geistig ohne Einschränkungen fit.

Am Helios-Klinikum Niederberg können Patienten, die einen Schlaganfall erleiden, jetzt bestens notfallversorgt werden. Zu ärztlichen und pflegerischen Kräften kommen noch Physio-, Ergo-, Sprachtherapeuten und Sozialarbeiter.Patienten mit einem Verdacht auf Schlaganfall müssen besonders schnell betreut werden, da ohne Behandlung nach kurzer Zeit Teile des Gehirns absterben können. "Beim Schlaganfall zählt jede Minute", sagt Klinikgeschäftsführer Niklas Cruse.

(RP)
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