Business-Frauen Ratingen „Scheitern ist nicht das Ende“

Ratingen · Meike Müller und Helga Krumbeck sind seit 16 Jahren die Köpfe der Ratinger Business-Frauen. Das Netzwerk will Frauen Mut machen, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen und unterstützt auf vielfältige Weise.

 Helge Krumbeck und Meike Müller (v.l.) leiteten mehr als 16 Jahre lang das Netzwerk der Ratinger Business-Frauen.

Helge Krumbeck und Meike Müller (v.l.) leiteten mehr als 16 Jahre lang das Netzwerk der Ratinger Business-Frauen.

Foto: Achim Blazy (abz)

Im Jahr 2005 gründeten Ratinger Geschäftsfrauen das Netzwerk Business-Frauen Ratingen (bfr). Von Anfang an nicht nur dabei, sondern die leitenden Köpfe des Vereins: Meike Müller und Helga Krumbeck. Selbstständigen Frauen eine Plattform bieten – so die Idee. Nach 16 Jahren im Vorstand soll es jetzt aber genug sein. Die beiden Frauen treten nicht mehr zur Wahl an. An ihrer Einstellung hat sich aber nichts geändert.

„Die Ursprungsidee war es, Kompetenzen der Frauen in der Wirtschaft zu fördern“, erinnert sich Helga Krumbeck. In der „Männerwelt“ sei es völlig normal, Netzwerke zu bilden. Warum sollten Frauen das nicht auch tun? In Meike Müller fand Krumbeck eine Mitstreiterin auf gleicher Wellenlänge. Also leitete das Duo die Business-Frauen gemeinsam. Nebenberuflich, denn Krumbeck ist Inhaberin einer Agentur für Webdesign und Online-Marketing und Müller Inhaberin des Kunsthaus Ratingen.

Veranstaltungen organisieren, Mitglieder betreuen, Betriebsbesichtigungen – die Aufgaben waren vielfältig. „Wir wollten ein ausgewogenes Programm aus Coaching, Kultur und Lifestyle zusammenstellen“, so Müller. Einmal monatlich treffen sich die Business-Frauen. Nach einem Vortrag folgt ein Austausch.

Rund 80 Mitglieder hat das Netzwerk. Unternehmerinnen und leitende Angestellte aus Ratingen und der Umgebung, von Ärztinnen, Anwältinnen, Einzelhändler bis zu Freiberuflern – sie alle teilen ihr Wissen und ihre Erfahrung.

Besonders gern denken die beiden Frauen nach 17 Jahren im Vorstand an den Girls‘ Day zurück. Vier Jahre lang versuchten sie mit einem entsprechenden Programm jeweils 160 junge Teilnehmerinnen für die Selbstständigkeit zu begeistern. „Selbstständig zu sein, ist großartig“, findet Krumbeck. „Man hat mehr Verantwortung, vielleicht auch mehr Arbeit, aber auch deutlich mehr Freiheiten.“

„Gründen ist gar nicht schwierig“, bekräftigt Müller. Frauen auf der Suche nach einer Zukunftsperspektive empfiehlt sie: „Wenn man eine gute Idee hat – einfach mal machen.“ Wer sich auf seine gute Ausbildung und entsprechendes Knowhow verlassen könne, habe gute Chancen. Natürlich gebe es keine Erfolgsgarantie, aber „Scheitern ist nicht das Ende. Selbstbewusst aufstehen und es noch einmal versuchen“, so die beiden Frauen. Gründer könnten sich nicht auf alles vorbereiten, so sei Corona und jetzt der Krieg in der Ukraine für viele Betriebe eine Herausforderung. „Aber man lernt immer dazu.“

Einen gesicherten Raum dafür schafft der Verein. „Wir haben in vergangenen 16 Jahren viele tolle Frauen kennengelernt, unerwartet spannende Vorträge gehört, Unterstützung auf dem kleinen Dienstweg erfahren und uns persönlich weiterentwickelt“, so Krumbeck und Müller. Wenn sie auch den Vorstand in andere Hände gegeben haben, bleiben sie dem Netzwerk treu. Frauen seien in der Berufswelt oft Einzelkämpfer – bei den Business-Frauen ist das Geschichte.

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