Ratingen Museum: Ausschuss will Sondersitzung
Düsseldorf · Die Unzufriedenheit mit der Dauerbaustelle Stadtmuseum hat einen neuerlichen Gipfelpunkt erreicht. Einige Mitglieder des Kulturausschusses äußerten bei der gestrigen Sitzung großes Unverständnis darüber, warum die offene Leiterstelle nicht zügig mit einem anderen Kandidaten aus der letzten Auswahlrunde besetzt wird, nachdem die Wunschkandidatin Ende Januar abgesagt hatte. Kulturdezernent Dirk Tratzig will jedoch an einer zweiten Bewerberrunde festhalten, um einen Kandidaten zu finden, "der noch besser ist als die, die wir bereits gesehen haben". Zu den mutmaßlichen Gründen für die Absage sagte Erika Cebulla (CDU): "Einerseits wollen wir eine qualifizierte Kraft, andererseits werden die Mittel für das Museum jedes Jahr weiter heruntergefahren. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Leute abspringen". Die CDU will nun detailliert von der Verwaltung wissen, welche Einsparungen das Museum in den letzten Jahren hat hinnehmen müssen. Der dazugehörige Fragenkatalog soll in einer Sondersitzung des Kulturausschusses Anfang März abgearbeitet werden. Dann soll – neben vielen anderen Fragen zur Zukunft des Hauses – auch über den Vorschlag der Verwaltung gesprochen werden, das Museum künftig montags und dienstags zu schließen, um Personalkosten zu sparen. Marie-Luise Otten (CDU) kündigte Widerstand an: "Das ist ein absolutes Unding. Unser Anliegen muss es sein, die Leute ins Museum zu locken und nicht, sie auszusperren."
Einstimmig abgeschmettert wurde der Verwaltungsvorschlag, die Stadtteilbüchereien aus Kostengründen vormittags nicht mehr zu öffnen. Die geplante Erhöhung der Jahresgebühr von 15 auf 20 Euro wurde aber mit elf gegen sieben Stimmen akzeptiert. "Die Gebühren sind lange nicht erhöht worden. 20 Euro sind in Ordnung", sagte Anja Waury (Bürger Union).