Hösel Müllabfuhr kommt nicht mehr

Düsseldorf · Die Privatstraße Am Tannenbaum in Hösel ist so schlecht, dass die Stadt um die Sicherheit ihrer Müllfahrzeuge bangt. Ab März wird nicht mehr abgefahren. Anwohner müssen bis zu einem Kilometer zum Mülldepot laufen.

An der Straße Am Tannenbaum ist es seit dem Wochenende vorbei mit der Idylle: Für die Hausnummern 32 bis 104 gab es Post von der Stadt: Ab 1. März werde die Müllabfuhr nicht mehr bis vor die Haustüre kommen. Stattdessen sollen die Anwohner ihren Rest-, Bio-, Papier- und Plastikmüll zu einem Müllplatz bringen, der vor dem Haus Nr. 17 eingerichtet wird, lasen die Anwohner erstaunt. Grund: Die Privatstraße sei ab Hausnummer 21 in einem derart desolaten Zustand, dass Müllfahrzeuge dort aus Sicherheitsgründen nicht mehr fahren dürften, so Baubetriebshofchef Hans-Jürgen Peters.

Die betroffenen Bürger sind sauer und kündigten bereits Widerstand an. In den nächsten Tagen werde es eine Nachbarschaftsversammlung geben, sagte gestern Robert Steingen. Er verwies auf ein älteres Ehepaar, das am Ende der Straße wohne, kein Auto besitze und künftig den Müll über einen Kilometer weit zum Containerplatz schleppen müsste. Und alles könne man gar nicht in Säcke verpacken, meinte er mit Blick auf die dicken Sträucher, die er gestern direkt in die braune Tonne schnippelte.

Die Schuld für den schlechten Zustand auf Teilen der Straße gab er auch Versorgern wie RWE und Stadtwerken: Sie hätten wiederholt die Straße aufgerissen und dann nur notdürftig wieder zugeschüttet. Vor seinem Haus übrigens sei alles bestens. Das liege wohl am "Bakschisch", das er den Bautrupps habe zukommen lassen, schmunzelte Steingen.

Gegenüber Haus Nr. 17 ist der Müllplatz geplant: Großcontainer für alle Müllsorten sollen dort aufgestellt werden. Dann will der Bauhof die kleinen Tonnen einziehen.

Stefan Heins, örtlicher CDU-Ratsherr, wurde von Bürgern bereits alarmiert. "Einige Anwohner, speziell im hinteren Bereich, sehen sich bereits im Müll versinken." Man hätte zuerst mit den Anwohner reden müssen, um das Problem des schlechten Sraßenzustandes zu lösen. Ein gemeinsamer Antrag von BU, CDU und SPD auf Sanierung der Holperstrecke wurde Ende 2008 von der Stadt mit Hinweis auf den privaten Charakter der Straße abgelehnt.

Heins kündigte an, dass sich der Protest noch steigern werde. Er forderte zunächst eine Lösung, bevor man die Anwohner vor vollendete Tatsachen stelle.

(RP)
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