Ratingen Mitarbeiter protestieren gegen Reform

Ratingen · Krankenhäuser im Kreis Mettmann beteiligen sich geschlossen am Aktionstag "Krankenhaus-Reform - so nicht!"

Die akutversorgenden Krankenhäuser im Kreis Mettmann beteiligen sich am kommenden Mittwoch, 23. September, geschlossen am bundesweiten Aktionstag gegen die geplante Krankenhausreform. Zahlreiche Mitarbeiter am St. Josef Krankenhaus in Haan, am St. Josefs Krankenhaus in Hilden, am St. Martinus Krankenhaus in Langenfeld, am EVK Mettmann, am St. Marien Krankenhaus in Ratingen sowie am Klinikum Niederberg in Velbert werden im Rahmen einer "Aktiven Mittagspause" ihren Protest zum Ausdruck bringen.

Gleichzeitig werden sich am frühen Morgen des 23. September auch Mitarbeiter aus verschiedenen Häusern im Kreis Mettmann mit Bus und Bahn auf den Weg in die Bundeshauptstadt machen, um mit tausenden Kollegen aus ganz Deutschland vor dem Brandenburger Tor an der zentralen Kundgebung der Deutschen Krankenhausgesellschaft teilzunehmen. "Wir wollen die Politik damit wach rütteln, denn wir brauchen eine Krankenhausreform, die dort ansetzt, wo die wirklichen Probleme sind", kritisiert Ralf Hermsen, Geschäftsführer des St.

Marien Krankenhauses. Der jetzt vorliegende Entwurf leiste jedoch in vielen Punkten genau das Gegenteil. Die anhaltend schwierige Lage vieler Krankenhäuser, die hohen Belastungen des Personals, vielerorts sogar Personalengpässe, Sanierungsstau infolge unzureichender Investitionsmittel und immer weiter steigender Behandlungsbedarf, insbesondere in den Notfallambulanzen - das seien die drängenden Probleme, die den Krankenhäusern unter den Nägeln brennen und zu deren Lösung die Krankenhausreform maßgeblich beitragen müsse.

Der Entwurf sehe jedoch Belastungen und Kürzungen vor, anstatt die Finanzierung des Personals in den Krankenhäusern zu sichern. Das erzeuge in den Krankenhäusern im Kreis Mettmann sowie bei den Mitarbeitern in den Häusern zu Recht Unverständnis, Protest und Empörung. "Mehr Qualität durch weniger Geld und Personal - diese Formel kann nicht aufgehen", unterstreicht Anja Matthysen, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung am St. Marien Krankenhaus. Die von der Bundesregierung angestrebte "Stärkung der Pflege am Bett" könne so unmöglich erreicht werden.

Infos zur Protestaktion gibt es auf www.ihre-krankenhaueser.de.

(RP)
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