3. Ratingen Classic Mit Oldtimern quer durch die Region
Ratingen · Knapp 70 Teilnehmer rollten am Sonntag zum Start der 3. Ratingen Classic an – aus Spaß an der Technik und am Design.
Knapp 70 Teilnehmer rollten am Sonntag zum Start der 3. Ratingen Classic an — aus Spaß an der Technik und am Design.
Teuer soll es nicht sein, einen Oldtimer zu besitzen, sagen die Männer mit den mehr oder weniger blitzblanken Kisten mit Lack und funkelndem Chrom. Die Fahrzeuge haben alle Kennzeichen, die auf "H" enden, H wie historisch und damit der Garant dafür, dass das Fahrzeug vor 30 Jahren und noch davor zum ersten Mal auf die Piste gegangen ist. Wenn es sich in einem überdurchschnittlichen und originalen Erhaltungszustand befindet, ist es als Oldtimer zugelassen worden.
Der besondere Reiz des ganzjährigen H-Kennzeichens besteht darin, dass eine deutliche Vergünstigung bei der Kfz-Steuer, unabhängig von Schadstoffklasse und Motorhubraum, eintritt. Und die liegt bei jährlich knapp 200 Euro. Mit der Versicherung soll es auch nicht so schlimm aussehen.
Und so rollten, mehr oder weniger laut, knapp 70 Teilnehmer zum Start der 3. Ratingen Classic an. Sie fuhren Wagen vom Fiat 500 bis zum Jaguar E-Type, von Baujahr 1928 bis 1983 und lieferten das, was die Veranstalter "einen guten Querschnitt an kraftfahrtechnischem Kulturgut" nannten. Über landschaftlich schöne Nebenstraßen führte die Rallye-Strecke von Ratingen nach Velbert und wieder zurück. Unterwegs waren, ohne großen Zeitdruck, Kontrollpunkte anzufahren, so dass man die landschaftliche Schönheit der Region genießen konnte.
Wie schon morgens im Autohaus Sahm, wo die Frühstücksgedecke bereitstanden, oder später an Haus Cromford, genauso war es auch in der Mittagspause in Velbert am Rosenhügel, im Café des Edeka-Marktes: Es warteten Zuschauer, die alte schöne Autos sehen wollten.
Ab 15 Uhr wurde am Ratinger Autowaschcenter am Alten Kirchweg in Tiefenbroich eine Geschicklichkeitsprüfung gefahren, bei Johann und Wittmer ein Kaffeepäuschen eingelegt und bei der TÜV-Prüfstelle direkt nebenan eine finale Prüfung abgelegt. Danach machten sich die Teilnehmer auf den Weg zum Ziel, dem Landgasthof Knittkuhle.
Wer schon als Jungmann einen Jaguar E-Type gefahren hat, kommt auch später nicht als Schlaffi daher — man konnte es sehen. Wer ein Amphibienfahrzeug lenkte, wie Dirk Baumbach mit Beifahrerin Brigitte Kurby, hatte auch Spaß an Verkleidung, einer englischen Uniform aus den 40ern. Und wer im Dodge Matador aus 1960 saß, wie Manfred Rebig und Gaby Herzog, der konnte sich als amerikanisches Großgrundbesitzerpaar herausputzen. Irgendwo hatte sich ein ungeputzter Wagen mit Überrollbügel eingeschlichen. Und auch ein Mann war dabei, der sonst an ganz anderen Schrauben dreht: Benedikt Aufterbeck, der den Spieltisch der Orgel an St. Peter und Paul gebaut hat, wienerte sein BMW-2000-Schätzchen von 1968.