Ratingen Mit Mut zum Erfolg

Düsseldorf · Die harte Arbeit im Vorfeld der Internationalen Frauenkonferenz hat sich gelohnt. Rund 120 Teilnehmerinnen diskutierten zwei Tage lang über Chancen und Rechte von Frauen. Sie wollen ihr Netzwerk ausbauen.

Das, was "mal was Anderes" werden sollte, entpuppte sich am Ende als ein erfolg- und abwechslungsreiches Wochenende für Ratingens Gleichstellungsbeauftragte Andrea Töpfer, ihre Stellvertreterin Gesche Hansmeier und die rund 120 Gäste: Ein halbes Jahr lang hatten die beiden die Internationale Frauenkonferenz vorbereitet.

Sich hierfür durch den Dschungel von EU-Richtlinien gekämpft. Dafür gesorgt, dass den Gästen neben all den interessanten Referentinnen zu diversen frauenorientierten Themen sogar zwei Simultandolmetscherinnen im Trimborn-Saal der städtischen Musikschule zur Verfügung standen.

Und dass es schließlich auch ein buntes, internationales Abendprogramm geben würde. Es hat sich gelohnt. Aus fünf verschiedenen Ländern folgten die Teilnehmerinnen ihrem Ruf. Mit der Konferenz, die den Titel "Gleiche Rechte — gleiche Chancen?" trug, sollten insbesondere zwei Schwerpunkte verfolgt werden: Der Austausch im Rahmen von frauenspezifischen Themen auf internationaler Ebene, um sich kennen zu lernen und voneinander zu lernen — und der Aufbau eines Netzwerkes diverser Frauengruppen innerhalb der Partnerstädte.

Aus denen waren die politisch engagierten Damen zuvor angereist. Die größte Gruppe kam aus dem finnischen Kokkola, gefolgt von sechs Teilnehmerinnen aus Wuxi, China, und Gästen aus Le Quesnoy, Frankreich. Cathy Graham vertrat das britische Cramlington und Mary Edelen die Stadt Vermillion in Süd Dakota.

Frauenpolitik: verstaubt oder neu?

Die Vizepräsidentin des dortigen Stadtparlamentes zeigte sich begeistert: "Es ist so interessant zu erfahren, dass wir alle doch vergleichbare Probleme in Sachen Gleichstellung haben", sagte sie. So ging am ersten Tag die Leiterin der Abteilung Frauen im Ministerium für Generationen, Familien, Frauen und Integration NRW, Claudia Zimmermann-Schwarz, der Frage nach: "Frauenpolitik — verstaubt oder neu?"

"Leider haben unsere Teilnehmerinnen in der darauf folgenden Podiumsdiskussion festgestellt, dass in unseren Ländern Frauen oftmals starke Geschlechtsgenossinnen nicht gerne wählen, sondern immer noch dem Charisma der männlichen Politiker erliegen", resümiert Hansmeier.

Überhaupt hat laut Andrea Töpfer die Podiumsdiskussion interessante Einblicke in die Lebensgeschichte der anwesenden Frauen geboten. "Auch wenn Finnland eine fortschrittliche Denke in Sachen Familien- und Bildungspolitik nachweist, so verdienen selbst dort die Arbeitnehmerinnen in vergleichbaren Jobs rund 19 Prozent weniger als die Männer."

Zahlen, die sich von jüngsten Veröffentlichungen hierzulande gar nicht so vehement unterscheiden. Durch das zweitägige Programm führte die WDR-Moderatorin Dr. Angela Maas, die mit ihrem Vortrag "Mut zum Erfolg — Frauen auf dem richtigen Weg" für tosenden Beifall sorgen konnte. Töpfer abschließend: "Unser Wunsch, dass sich hieraus zukünftig Netzwerke bilden, scheint in Erfüllung zu gehen."

(RP)
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