Ratingen Mit Bach klangvoll durchs Jahr
Ratingen · Hört man Kantor Ansgar Wallenhorst zu, erscheint der Komponist Johann Sebastian Bach als regelrechte Wunderkammer mit nie versiegendem Ideenreichtum, zeitlos über viele andere Mitstreiter hinausragend. "Bach für alle!" hatte Wallenhorst seinen einstündigen überaus kurzweiligen Beitrag genannt. Darin erklärte er fachlich-anschaulich, ohne dabei der genialen Musik irgendetwas von ihrem Geheimnis zu nehmen.
"Orgel und Bach muss eben nicht Fuge und langweilig ergeben", konterkarierte er eine angebliche Gleichung. Etwa 20 Zuhörer hatten sich auf der Empore von St. Peter und Paul, dem Arbeitsplatz des Kantors Wallenhorst, eingefunden. Und machten Liebeserklärungen. Die "Methode Bach" sei ein Ideal. Das Prinzip des "schöpferischen Zugangs, durch eigenes, angewandtes Nachsinnen die unterschiedlichsten Quellen anzuzapfen", wurde gelobt. Als "umfassend und vielschichtig" wurden und werden seine Kompositionen gerühmt, "ich habe bei Bachs Musik immer meine Schularbeiten erledigt", bekannte ein Zuhörer.
"Weil Bach so vielfältig ist, wird er überall verstanden", begründet Wallenhorst dessen riesige Popularität. Bekanntermaßen hat der Komponist mit "Die Kunst der Fuge" nicht nur ein "hochintellektuelles Testament" hinterlassen. In den "Goldberg-Variationen" beschreibt er drei Grundpositionen der Musik, und sämtliche musikalischen Parameter sind zum Beispiel in seinen unterschieldichen Kantaten verewigt. So unterschiedlich dabei Themen und Ausrichtungen sind, eins haben sie alle gemeinsam: den "rhythmischen Drive. Bach lebt. Das ist unglaublich lebendige Musik!", fasste Ansgar Wallenhorst seine Einschätzung in Worte.
Wie er das Notenwerk interpretiert und ins Hier und Jetzt transferiert, macht er beim Konzert am heutigen Samstag, 12. September, hörbar. In der Reihe "orgel.punkt12" lädt er ab 12 Uhr in St. Peter und Paul zur Pilgerreise an Bachs Wirkungsstätten als Kantor in Anstadt und Weimar ein.
Der Eintritt zum Konzert ist frei.
