Mehr Arbeitslose in Ratingen Arbeitslosenzahl steigt in Ratingen besonders

Ratingen · Im Vergleich zu Dezember 2019 ist die Zahl der Arbeitslosen in der Dumeklemmerstadt um 26 Prozent gestiegen. Kreisweit verzeichnet die Arbeitsagentur einen Durchschnitt von 22 Prozent.

 Allein im Dezember meldeten sich 228 Ratinger arbeitslos. Mehr als 3000 Personen sind auf der Suche nach einer Stelle.

Allein im Dezember meldeten sich 228 Ratinger arbeitslos. Mehr als 3000 Personen sind auf der Suche nach einer Stelle.

Foto: dpa/Christian Charisius

„Der Arbeitsmarkt im Kreis Mettmann geht stabil in das neue Jahr 2021“, so Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit in Mettmann. „Der durch den zunächst weichen Lockdown erwartete Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Dezember noch ausgeblieben“, führt er weiter aus. Die Kurzarbeit sei weiterhin der Rettungsanker der Unternehmen und verhindere eine Zunahme der Arbeitslosigkeit zum Jahreswechsel.

„Aktuell sind insgesamt 35 Arbeitslose weniger registriert als im November. Mögliche Auswirkungen des harten Lockdowns ab dem 16. Dezember geben die Zahlen allerdings noch nicht wieder. Im Januar erwarten wir einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, so Tymister.

Im Vergleich zu den anderen Kreisstädten steht Ratingen nicht gut da. Im Agenturbezirk Mettmann entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Dezember relativ einheitlich. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten alle Kreisstädte einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Während dieser sich in Mettmann beispielsweise um die zwölf Prozent bewegt, verzeichnet die Arbeitsagentur für die Stadt  Ratingen eine Zunahme von 26 Prozent.

In der Agentur für Arbeit Ratingen sind aktuell 3.383 Menschen arbeitslos, das sind 28 mehr als im November und 689 mehr als vor einem Jahr. Allein im Dezember meldeten sich 228 Menschen arbeitslos. Besonders betroffen sind Ausländer. Ihr Anteil an der Zahl der Arbeitslosen beträgt 19,6 Prozent.

Die Arbeitslosenquote bleibt, wie im November, auf 7,2 Prozent (im Vorjahr lag die Quote bei 5,7 Prozent). Auch damit ist Ratingen, gemeinsam mit dem Bezirk Velbert (zu dem auch Heiligenhaus gehört) trauriger Spitzenreiter. Kreisweit liegt die Arbeitslosenquote bei 6,8 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 5,5 Prozent.

Für Arbeitslose wird es schwieriger, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Das Angebot an Arbeitsplätzen ist im Dezember um 98 Stellen auf 653 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es jedoch 124 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 89 neue Arbeitsstellen, 14 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.539 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 640.

Seit Jahresbeginn meldeten sich im Bezirk Ratingen 5.886 Menschen arbeitslos. 5.222 konnten in Arbeit vermittelt werden. Überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind die Bereiche Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, gefolgt von Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung.

Tymister macht darauf aufmerksam, dass die Beschäftigtendaten mit zeitlicher Verzögerung veröffentlicht werden.

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