Ratingen Minister: Neue Studie soll Westbahn-Projekt prüfen

Ratingen · NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) tritt beim Westbahn-Projekt auf die Bremse. Auf Einladung des Unternehmensverbandes Ratingen (UVR) sprach der Politiker in der SAP-Zentrale über eine Machbarkeitsstudie, die prüfen soll, inwieweit eine Belebung dieser Strecke für den Schienenpersonenverkehr überhaupt sinnvoll ist.

 Verkehrsminister Hendrik Wüst (links) und Olaf Tünkers (UVR).

Verkehrsminister Hendrik Wüst (links) und Olaf Tünkers (UVR).

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wüst betonte, dass diese Route für den Güterverkehr dringend benötigt werde. Ob man in diesem Bereich zum Beispiel noch Kapazitäten für S-Bahnen schaffen kann, müsse sich zeigen. Im Sommer soll die Studie fertig sein, dann will man sich an einen Tisch setzen.

Fest stehe: Güterverkehr von dieser Strecke abzuziehen, würde einem Eigentor gleichkommen, so Wüst. UVR-Vorsitzender Olaf Tünkers erklärte, dass dieses Projekt ohne ein drittes Gleis auf bestimmten Streckenabschnitten ohnehin nicht realisierbar sei. Man werde bei diesem Thema weiter am Ball bleiben, versicherte er.

Wüst betonte, dass er ein glücklicher Verkehrsminister sei, denn er bekomme mehr Geld für seine Projekte und auch mehr Personal. Für regionale Maßnahmen im Bereich des Autobahnnetzes rund um Ratingen investiere man 600 Millionen Euro, bilanzierte er vor rund 100 Gästen. Mit Blick auf die L 239 (Mettmanner Straße) erklärte er, dass eine umfassende Neuplanung wohl nicht kommen werde. Ziel sei es nun, diese vielbefahrene Straße verkehrsgerecht auszubauen.

Bei der A 44 gehe es mit den Bauarbeiten Mitte 2020 weiter. „Dann wird es noch einmal einen Spatenstich-Termin geben“, berichtete Wüst, der ankündigte, die Baustellen-Koordination insgesamt deutlich verbessern zu wollen. In diesem Bereich habe man große Defizite.

SPD-Ratsherr Willm Rolf Meyer zeigte sich in der anschließenden Fragerunde nicht gerade begeistert angesichts des Planes, die Autobahnraststätte Hösel deutlich auszubauen. Wüst konterte: „Irgendwo müssen wir ja hin mit den Lkw-Fahrern.“ Die schlechte Alternative sei, dass die Brummi-Fahrer nach einem Platz für Ruhezeiten in den Stadtteilen suchen.

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