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Ratingen Minigolf macht trotz Hitze immer wieder Spaß

Ratingen · Reportage: Die sommerlichen Temperaturen lassen einen nicht kalt. Zurzeit ist es etwas angenehmer. Doch es gab auch schon sehr heiße Tage.

 Familie Bierer (vorne Cornelius) läßt sich auch vom heißen Wetter nicht abhalten.

Familie Bierer (vorne Cornelius) läßt sich auch vom heißen Wetter nicht abhalten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Corina Wischtukat ist gerade dabei, einen Ventilator in dem Kassenhäuschen ihrer Minigolf-Anlage aufzubauen. „Wir haben leider keine Klimaanlage, deshalb muss dieses Gerät hier herhalten“, erklärt sie. Das Thermometer zeigt 36 Grad an.

Ganz Ratingen stöhnt unter dieser Hitze – die 54-Jährige dagegen nimmt es gelassen. „Mir ist dieses Wetter tausendmal lieber als Schnee und Regen. Viel trinken, dann geht das schon.“ Trotzdem: Die Minigolf-Anlage am Krummenweg, die sie seit fünf Jahren zusammen mit ihrem Mann betreibt, leidet unter den extremen Wetterbedingungen. Eine Bahn sei wegen der Hitze schon gebrochen. „Der Boden ist extrem trocken durch die Hitze“, erklärt sie. Wenn es dann regne, verschiebe sich der Boden. Dadurch entstehen Risse an den Bahnen. Von der Farbe der Bahnen ganz zu schweigen.

„Die verblasst natürlich in der prallen Sonne“, so die Betreiberin. Jedes Jahr sind es fünf bis sechs Bahnen, die die Familie Wischtukat wieder auf Vordermann bringen muss. Das gehe ins Geld.  Auch auf dem Rasen der 18 Loch-Betonbahn aus den 60er Jahren hat die Hitze ihre Spuren hinterlassen. Jeden Tag wässert die 54-Jährige das Gelände, damit das Gras nicht austrocknet.  Das sei aber nur möglich, wenn keiner mehr auf der Anlage ist. „Die Bahnen werden nass und rutschig.“ Deshalb wässert sie in der Regel nach 20 Uhr für zwei Stunden, wenn alle Besucher weg sind.

Zurück im Kassenhäuschen: Auch die Eiskühltruhe bereitet der 54-Jährigen Sorgen. Wegen der heißen Temperaturen sei sie völlig überlastet. „Ich habe Angst, dass sie bald den Geist aufgibt.“ Dann müsse das ganze Eis weggeworfen werden. Auch umsatztechnisch hat es für die Familie an manchen heißen Tagen eher mau ausgesehen. „An einem sehr heißen Donnerstag konnten wir so gerade mal die Kosten decken“, erklärt Achim Wischtukat.

Die Tage davor seien besser gewesen. „Leute kommen immer“, sagt er gelassen. Auch bei Regen würden die Leute ausbleiben. Darauf sei man vorbereitet. Von den Einnahmen der Minigolf-Anlage kann die Familie Wischtukat allerdings nicht leben.

Achim Wischtukat arbeitet hauptberuflich im Betrieb eines internationalen Unternehmens. Trotzdem sei es für ihn eine schöne Sache, nebenbei in einem Freizeitbetrieb zu arbeiten. Das kann seine Frau bestätigen: „Mir geht es nicht nur um das Geld. Wenn die Leute mit einem Lächeln unsere Anlage verlassen, das ist für mich das Größte.“

Und dann haben sich am frühen Mittag doch noch ein paar Besucher nach draußen getraut. Vera und Philip Bierer verbringen den Vormittag mit ihren zwei Söhnen auf der Minigolf-Anlage. „Es ist ja ziemlich schattig hier. Am Nachmittag wäre es uns aber auch zu heiß. Im Moment geht es“, entgegnet Vera Bierer.

 Betreiberin Corina Wischtukat an der Eistruhe.

Betreiberin Corina Wischtukat an der Eistruhe.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wenige Meter weiter spielen Daniel (14) und Adrian (7) um die Wette. Die Großeltern, Joachim und Reinhild Neusser, sitzen gelassen auf zwei Klappstühlen im Schatten. „Wir haben unsere Enkel eine Woche bei uns. Und nur schwimmen gehen ist doch langweilig. Wir wollten mal was anderes ausprobieren.“ Auch Enkel Daniel nimmt das Wetter gelassen: „Man muss sich beim Minigolf ja kaum bewegen. Es lässt sich gut aushalten.“

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