Innenstadt-Gymnasium in Ratingen Millionenprojekt nimmt Formen an

Ratingen · Die Stadt Ratingen nutzt die schulfreie Zeit, um die Baumaßnahmen am Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium voran zu treiben. Der Rohbau eines dreigeschossigen Neubaus steht bereits.

 Rund 80 Meter lang ist der Neubau. Er soll großzügig mit Aufenthaltsnischen und Lernecken gestaltet werden.

Rund 80 Meter lang ist der Neubau. Er soll großzügig mit Aufenthaltsnischen und Lernecken gestaltet werden.

Foto: Ja/Fries, Stefan (frs)

Von dem ehemaligen Außengelände ist nicht mehr viel zu sehen. Das Grün und der Teich vor dem Schulgebäude mussten schon im November 2019 Platz machen für einen dreigeschossigen Neubau. Auf einer Grundfläche von rund 3000 Quadratmetern entstehen zwölf neue Klassenräume, zwei Musikräume, Büros und ein Bereich für den Hausmeister. Das erste Geschoss steht bereits im Rohbau, zwei weitere folgen.

„Bis jetzt liegen wir im Zeitplan“, so Carsten Saggau, Projektleiter des Architekturbüros SSP aus Bochum, das den Zuschlag für die Objektplanung bekam. Corona hat sich kaum auf den Baufortschritt ausgewirkt. „Wir rechnen mit einer Übergabe des Neubaus zum Schuljahresbeginn 2021/2022.“

Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor den Bauherren. Die Schwierigkeit: Sowohl der Neubau als auch die Sanierung des alten Schulgebäudes erfolgen weitgehend im laufenden Schulbetrieb. Um Platz für die Baustelle zu schaffen, müssen immer wieder ganze Klassen umziehen. Einige der insgesamt 1100 Schüler waren schon vor den Ferien in der Elsa-Brandström-Schule untergebracht. Bis sie wieder zurückziehen können, müssen die Pavillons auf dem Schulgelände am Karl-Mücher-Weg saniert werden.

Von einer Containerlösung hat die Stadt Ratingen Abstand genommen: „Eine Neuanschaffung hätte Kosten von rund zwei Millionen Euro verursacht. Für die Sanierung haben wir jetzt 800.000 Euro veranschlagt“, so Ralf Kronenberger vom Gebäudemanagement der Stadt Ratingen. Insgesamt schlägt das Projekt Carl-Friedrich-von Weizsäcker-Schule mit 32 Millionen Euro zu Buche.

Das neue Gebäude wird offen, hell und großzügig gestaltet. Treffpunkte und Selbstlernzonen sind mit eingeplant. Eine gläserne Brücke wird den Neubau mit dem Bestandsgebäude verbinden. Das Dach des Neubaus wird mit einer Photovoltaikanlage und Grünpflanzen ausgestattet.

Auch im alten Schulgebäude stehen noch einige Arbeiten an. „Das Haus wird kernsaniert“, so Carsten Saggau. „Heizung, Elektroinstallationen und Sanitäranlagen werden erneuert.“ Ein Aufzug garantiert die Barrierefreiheit der Schule. Eine neue Technikzentrale im Keller des Gebäudes wird das Herzstück. Die komplette Stromversorgung muss neu organisiert werden. Das Konzept des Neubaus findet seinen Widerhall im alten Gebäude, indem Klassenräume anders angeordnet und damit größer gestaltet werden. „Lediglich die statisch notwendige Tragstruktur bleibt erhalten“, so Saggau.

Zu guter Letzt erhält die Schule einen neuen Außenbereich. Die künftigen Schüler dürfen sich auf ein grünes Klassenzimmer und ein Biotop freuen. Für Kinder der fünften und sechsten Klassen ist ein geschützter Aufenthaltsbereich zwischen den Gebäuden geplant.

 Besichtigung mit Marius Scheffer (Planungsbüro SSP), Ralf Kronenberger (Stadt), Carsten Saggau (SSP), Klaus Pesch und Stefan Welling (Stadt).

Besichtigung mit Marius Scheffer (Planungsbüro SSP), Ralf Kronenberger (Stadt), Carsten Saggau (SSP), Klaus Pesch und Stefan Welling (Stadt).

Foto: Ja/Fries, Stefan (frs)
 Parallel zur alten Schule entsteht der Neubau für zwölf Klassen.

Parallel zur alten Schule entsteht der Neubau für zwölf Klassen.

Foto: Ja/Fries, Stefan (frs)

„Am Ende wird die Schule sowohl pädagogisch als auch technisch auf dem neuesten Stand sein“, ist Carsten Saggau überzeugt. Nach dem Abschluss der Arbeiten im Jahr 2024 ist das Innenstadtgymnasium fit für neue Schülergenerationen.

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