Ratingen Millionen-Projekt für die Altenpflege

Ratingen · Die St. Marien-Krankenhaus GmbH plant einen Erweiterungsbau, der mehr als zehn Millionen Euro kostet.

 Auf dieser Grünfläche an der Werdener Straße will die St. Marien-Krankenhaus GmbH erweitern. Entstehen soll ein Gebäude mit 21 Einzelzimmern im Bereich der Altenpflege.

Auf dieser Grünfläche an der Werdener Straße will die St. Marien-Krankenhaus GmbH erweitern. Entstehen soll ein Gebäude mit 21 Einzelzimmern im Bereich der Altenpflege.

Foto: achim blazy

Die St. Marien-Krankenhaus GmbH will sich strategisch und wirtschaftlich für die Zukunft rüsten - und dazu gehört ein Schritt, der die Konkurrenten im hart umkämpften Klinik-Markt sicherlich aufhorchen lässt. An der Werdener Straße soll ein großer Erweiterungsbau in L-Form entstehen, der den neuen Qualitätsstandards des Landespflegegesetzes Rechnung trägt. Bis zum Jahr 2018 sind diese Vorgaben zu erfüllen - und die kosten eine Menge Geld. So wird die geforderte Einzelzimmerquote von 80 Prozent zahlreiche Träger vor große Herausforderungen stellen. Die GmbH will als Träger des St. Marien Seniorenheims einen Altenpflege-Anbau auf dem Gelände verwirklichen. Die Gesamtinvestitionskosten liegen nach RP-Informationen bei mehr als zehn Millionen Euro. Entsprechende Pläne gibt es seit längerer Zeit, jetzt ist das Projekt realisierungs- und beschlussreif.

In dem neuen Gebäude sollen 21 Einzelzimmer entstehen, die Wohnfläche liegt jeweils bei 14 Quadratmetern und ist in dieser Größenordnung vorgeschrieben. Die bestehende Verwaltung des Altenheims soll ins neue Gebäude verlegt werden. Auch im Demenzbereich soll die Aufenthaltsqualität spürbar verbessert werden, die Bewohner können auf einem Außengelände verweilen. Horst Ramm, der Heimleiter, betont: "Durch diese zusätzlichen Räumlichkeiten und die Verlagerung der Verwaltung können wir die heutige Bewohnerzahl von 168 auch gemäß den neuen gesetzlichen Vorgaben halten." Insgesamt, so teilt das Krankenhaus mit, wird man den "Komfort im gesamten St. Marien Seniorenheim deutlich erhöhen".

Krankenhaus-Geschäftsführer Ralf Hermsen betont mit Blick auf den Standort Ratingen: "Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass die stationäre Altenpflege in Ratingen auch in Zukunft in ausreichender Zahl und in hoher Qualität im Rahmen des Gesamtangebotes der St. Marien Krankenhaus GmbH angeboten wird."

Das Projekt durchläuft demnächst die politischen Gremien, unter anderem den Bezirksausschuss Mitte. Zudem werden die Heimaufsicht des Kreises Mettmann und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in den Entscheidungs- und Umsetzungsprozess einbezogen. Wann das Projekt genau starten kann, ist noch nicht abzusehen.

Der Pflegebedarf, so unterstreicht Krankenhaus-Sprecher Martin Heinen, wird im gesamten Kreis Mettmann in den kommenden Jahren dramatisch steigen - und zwar bis zum Jahr 2030 um 53 Prozent. Die Verwaltung erklärt in der Vorlage für die politischen Gremien, dass Krankenhaus und Seniorenheim mit ihren Einrichtungen bedeutende Partner in der Gesundheitsversorgung Ratingens seien. Die Zukunft dieser Einrichtungen sei dauerhaft nur durch Anpassungen an künftige Anforderungen und durch eine ständige Modernisierung möglich, heißt es.

Bereits im März 2013 hat die Stadt einen positiven Bauvorentscheid für die Errichtung des geplanten Anbaus erteilt - durch den damaligen Amtsleiter Michael Hölzle.

(RP)
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