Ratingen Mietvertrag für Polizeiwache verlängert

Ratingen · Bis zur Fertigstellung der neuen Polizeiwache können die Beamten am Düsseldorfer Platz bleiben.

 Miteigentümer Werner Sundermann hätte die Polizei gerne als Hauptmieter des Gebäudes am Düsseldorfer Platz behalten.

Miteigentümer Werner Sundermann hätte die Polizei gerne als Hauptmieter des Gebäudes am Düsseldorfer Platz behalten.

Foto: achim blazy

Ost Der Bau der neuen Polizeiwache an der Josef-Schappe-Straße in Ost ist mittlerweile in vollem Gange. Und auch das Zittern der Belegschaft in der jetzigen Wache am Düsseldorfer Platz hat ein Ende: Der Mietvertrag, der längere Zeit auf der Kippe stand, wurde bis zum 30. April 2015 verlängert. Das sagte Miteigentümer Werner Sundermann aus Köln. Vor einer Personalversammlung der Polizei im Herbst war bei den Ratingern die Angst umgegangen, monatelang in Containern hausen zu müssen. Denn der jüngste Mietvertrag lief bereits zum 31. Januar 2014 ab: Da hätte die neue Polizeiwache längst fertig sein sollen.

Die Kreispolizeibehörde hatte das seit Mitte August vorliegende Angebot der Vermietergemeinschaft für eine nochmalige Verlängerung des Mietverhältnisses zunächst nicht annehmen wollen, so Sundermann, Rechtsanwalt und Vertreter der Vermietergemeinschaft. Doch schließlich habe man sich nun geeinigt — auf die näheren Bedingungen wollte er nicht weiter eingehen. Sicher ist nur: Von der Kreisverwaltung, aber auch der Ratinger Stadtverwaltung wurde er stets als "schwieriger" Gesprächspartner eingestuft. Er selbst weist das von sich — denn er hätte gerne die Polizei als Hauptmieter behalten.

Dafür hatte er April 2009 Pläne für eine Komplettsanierung bei laufendem Betrieb vorgelegt: Sie hätte etwa 1,7 Millionen Euro gekostet. Allein die Planungen hätten mit 30 000 bis 40 000 Euro zu Buche geschlagen. Erst habe man vom Kreis gar nichts gehört, dann hieß es pünktlich mit Erscheinen der neuen Energiesparverordnung ENEV 2009, dass die Sanierung nicht dem Standard entspreche. Sundermann: "Die gilt nur für Neubauten, bei Sanierungen kann der Mieter überhaupt nicht einfordern, dass sie mit den Höchststandards umgesetzt werden." Als die neue Wache schließlich als "Vermieterauswahlverfahren" ausgeschrieben wurde, sei er aufgefordert worden, sich zu beteiligen, was er auch tat. Doch schon im Vorauswahlverfahren sei man rausgeflogen, weil "Schienenquerverkehr" ausgeschlossen worden sei: Bekanntlich fährt die Linie 712 halb ums Gebäude. Probleme mit der Straßenbahn sind aber nicht bekannt. So argwöhnte Sundermann, dass man ihn mit diesem Totschlagsargument einfach nur au dem Kreis der Bewerber drücken wollte. Allerdings wurde bei der Ausschreibung für andere Wachen ebenfalls "Schienenquerverkehr" ausgeschlossen.

Was mit der alten Polizeiwache nach dem Auszug der Beamten geschehen soll, ist wohl noch völlig unklar. Sundermann jedenfalls ist froh, dass er nach der vermutlich letzten Mietverlängerung nun einen festen Zeitplan für die weiteren Planungen hat. Seniorengerechte Wohnungen könnte er sich dort vorstellen, eventuelle mit einer Ladenzeile im Erdgeschoss. So schaut er derzeit erwartungsvoll auf das alte Hertie-Haus genau gegenüber: Für ihn sei wichtig, was dort geschehe. Eine gemeinsame Planung in Richtung eines neuen "Eingangstores" zur Innenstadt stehe er jedenfalls aufgeschlossen gegenüber.

Zunächst wird noch im Jahre 2014 mit der Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes begonnen. Bekanntlich müssen die Straßenbahnhaltestellen für die neue Zug-Generation fit gemacht werden. Dann soll auch der gesamte Platz neu gestaltet werden.

(RP)
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