Kreis Mettmann Mehr Ladesäulen für E-Bikes in der Region

Kreis Mettmann · Vor dem Neanderthal Museum gibt es nun drei Steckdosen zum Aufladen. Von einem dichten Netz ist man im Kreis aber weit entfernt.

 Bärbel Auffermann und die RWE-Kundenbetreuer Waldemar J. Nithammer sowie Andreas Jung (l.) starteten den Betrieb der E-Bike-Ladestation.

Bärbel Auffermann und die RWE-Kundenbetreuer Waldemar J. Nithammer sowie Andreas Jung (l.) starteten den Betrieb der E-Bike-Ladestation.

Foto: dj

Touren mit dem Fahrrad sind kein Problem mehr, wenn man zwischendurch den Elektromotor einsetzen kann. Selbst wer nicht regelmäßig trainiert, schafft dank E-Motor die steilsten Berge. Davon gibt es im Kreis Mettmann reichlich. Der Akku hält im Schnitt etwa 150 bis 200 Kilometer. Aber nur rein rechnerisch und auf dem Papier. Das Gewicht des Fahrers und das Profil der Strecke müssen mit eingerechnet werden. Da ist der Strom oft viel schneller weg, als man denkt. Im Kreis Mettmann gibt es deshalb immer mehr Stationen, an denen Fahrradfahrer ihr E-Bike aufladen können. Gestern wurde vor dem Neanderthal Museum eine neue Ladesäule eröffnet.

Direkt neben den Fahrrad-Parkplätzen ragt eine kleine Säule aus der Erde, an der bis zu drei Akkus kostenlos aufgeladen werden können. Gesponsert hat die Ladestation RWE. Der Stromkonzern will sich für die Elektromobilität einsetzen und noch mehr Menschen für das E-Bike begeistern. In ganz Deutschland sind es bereits 2000 durch RWE gesponserte Säulen in 390 Städten.

Wer sein Rad aufladen möchte, muss sein eigenes Ladegerät mitbringen. Denn eine Ladesäule ist eigentlich nichts anderes, als eine herkömmliche Steckdose. Die Ladegeräte sind ähnlich wie bei Laptops bekannt, mit einem Wandler versehen, der für die erforderliche Niederspannung sorgt. "Ich bin aber zuversichtlich, dass es in den nächsten Jahre einheitliche Normen geben und das Laden vereinfacht wird", sagt Waldemar J. Nithammer von RWE. Möglicherweise reiche dann ein kleines leichtes Kabel, um die Akkus aufzuladen.

Für RWE ist die Ladesäule übrigens relativ kostengünstig. Die Anschaffungskosten liegen unter 1000 Euro, und das Laden eines Akkus - rechnet man längstens drei Stunden Aufenthalt ein - kostet den Stromkonzern maximal zehn Cent. Die modernen Lithium-Ionen Akkus müssen nicht mehr die ganze Nacht ohne Unterbrechung geladen werden, wie das früher bei Metall-Hybrid-Akkus noch üblich war.

Die E-Bikes werden darüber hinaus immer leichter und günstiger. "Für ein gutes Rad sollte man allerdings schon einen vierstelligen Betrag ausgeben", sagt Jonas Knoop, Sprecher von RWE. Moderne Räder werden durch einen Mittelmotor am Hinterrad angetrieben und sind so einfacher zu fahren.

Die Fahrradstation am Ratinger S-Bahnhof in Ost bewacht, wartet, reinigt, repariert und kodiert Fahrräder - sie lädt aber keine Elektro-Räder auf. Wenn einem Radler der Saft für sein Gefährt ausgegangen ist, muss er entweder selber strampeln oder zum Beispiel in eine Gaststätte einkehren, die ihm zum Kaltgetränk und kleinen Imbiss einen Platz an der Steckdose genehmigt. Kommunale oder öffentliche Ladestationen gibt es hier nicht.

Die Fahrradstation hat allerdings außer normalen Fahrrädern zwei der "umweltfreundlichen Innenstadt- und Freizeitmobile MoVi" der Ratinger Firma Tünkers, die sie tageweise zu einem Preis von 18 Euro verleiht. Diese Gefährte sind frisch aufgeladen, schnurren relativ flott los und schaffen Strecken von maximal 30 Kilometern, bevor ihnen der Atem ausgeht.

Zum Fahren muss man allerdings wenigstens einen Mofa-Führerschein haben.

(RP)
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