Ratinger Wohnungen SPD fordert Wohnungsbaugesellschaft

Ratingen · Die Fraktion beantragt die Bereitstellung von 100.000 Euro für zusätzliche Planungskosten.

 Kräne statt Pläne: In Ratingen herrscht bereits eine rege Bautätiigkeit.

Kräne statt Pläne: In Ratingen herrscht bereits eine rege Bautätiigkeit.

Foto: Achim Blazy (abz)

Die Rufe nach der Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft werden immer lauter – und sie kommen vehement auch von der SPD.  So hat der Rat gegen die Stimme der AfD und bei Enthaltung der Partei mit großer Mehrheit den gemeinsamen Antrag von CDU und SPD zum Wohnungsbau beschlossen. „Das war ein guter Tag für Ratingen“, meint Christian Wiglow, SPD-Fraktionsvorsitzender. Jetzt müsse  es aber auch weitergehen.

In dem beschlossenen Antrag wird ein umfangreiches Maßnahmenbündel gefordert, um ein großes Problem in Ratingen endlich in den Griff zu bekommen, denn die Schaffung von bezahlbarem und öffentlich gefördertem Wohnraum ist und bleibt eine große Herausforderung.

Ratingen verfüge mit der Wogera  über einen potenten Akteur, der nicht nur nachhaltig preisgedämpfte Mietwohnungen errichten und mit hoher Mieterzufriedenheit betreiben, sondern über die Tochtergesellschaft WG Wohnungsbaugesellschaft Ratingen mbH auch Eigentumsmaßnahmen für Schwellenhaushalte mit und ohne Förderung errichten könne, urteilt Wiglow.  Zudem gebe es Interesse benachbarter Wohnungsgenossenschaften, ebenfalls in Ratingen zu investieren.

„Andererseits könnte eine eigene städtische Gesellschaft als neuer Akteur im unmittelbaren städtischen Zugriff (Kapitalgesellschaft, Regie- oder Eigenbetrieb) eine wirksame Ergänzung sein, um direkt Belegungsrechte und ein nachhaltig günstiges Mietpreisniveau für den Bereich der Mietwohnungen zu erzielen“, meint der Politiker.  Daher wurde die Verwaltung beauftragt, die Gründung einer eigenen Wohnungsbaugesellschaft oder eines Eigen- oder Regiebetriebes vorzubereiten (die RP berichtete).

Hierzu benötige man aber eine externe Unterstützung der Verwaltung, für die zusätzliche Planungskosten bereitgestellt werden sollen. Aus diesem Grunde beantragt die SPD-Fraktion 100.000 Euro für zusätzliche Planungskosten für die Schaffung dieser Wohnungsbaugesellschaft.

Neben dieser Gesellschaft sei das Planungsrecht ein ebenso wichtiger Hebel, um dem Ziel näherzukommen, nachhaltig bezahlbaren Wohnraum für die Zielgruppen des öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnungsbaus und für die gesamte Breite der Bevölkerung in einem lebenswerten Umfeld herzustellen.

Der Rat der Stadt Ratingen hat zudem eine Selbstbindung beschlossen, in allen zukünftigen Bebauungsplanverfahren (bei Neuaufstellung und Änderung im Bestand) Flächen für den öffentlich geförderten sowie preisgedämpften Wohnungsbau auszuweisen.

Als Zielvorgabe werden 30 Prozent der entstehenden Nettowohnfläche für öffentlich geförderten Wohnungsbau formuliert.

Eine Mischung aus öffentlich gefördert und preisgedämpft sei auf den Einzelfall bezogen möglich, betont Wiglow.

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