Hösel Märchenoper: Hänsel und Gretel zu Gast in Hösel

Hösel · Der Kinderchor "Bell-Chore" verzauberte mit zwei Aufführungen der Kinderoper nach Engelbert Humperdinck Jung und Alt im Haus Oberschlesien.

 Der Kinderchor "Bell-Chore" spielte die Märchenoper Hänsel und Gretel im Haus Oberschlesien.

Der Kinderchor "Bell-Chore" spielte die Märchenoper Hänsel und Gretel im Haus Oberschlesien.

Foto: Achim Blazy

Mit großen Augen stand die kleine Liv vor Ekatarina Sergatschewa und bat sie um ein Autogramm. Lächelnd kam die 1969 in Leningrad geborene Musikpädagogin diesem Wunsch nach und schrieb "Für Liv von Hänsel" auf deren Eintrittskarte. Sergatschewa sang am Wochenende die Rolle des armen Bauernbuben in der Kinderoper "Hänsel und Gretel" nach einer Musik von Engelbert Humperdinck und einem Libretto von Adelheit Wette.

Zusammen mit Studenten der "Folkwang Universität der Künste" und den Kindern des Höseler Kinderchores "Bell-Chore" stand sie auf der Bühne des Hauses Oberschlesien und präsentierte die Geschichte des bekannten Geschwisterpaares, das sich im Wald verlief und zu guter Letzt die böse Hexe besiegte, die sie gefangen hielt. Das vor über hundert Jahren uraufgeführt Märchenspiel zählt heute zu einem den am meist gespielten Stücken in deutschen Opernhäusern.

Aber nicht nur den kleinen Zuschauern haben die Vorstellungen gefallen. "Ich wusste gar nicht, dass auch Volkslieder wie 'Brüderchen, komm Tanz mit mir' in diesem Stück verwendet wurden. Die Darsteller haben wirklich ganze Arbeit geleistet und besonders für Kinder ein tolles Spiel geboten, ohne viel Schnickschnack", sagte Lisa Schneider, die zusammen mit ihren beiden Enkeln die Vorstellung besuchte.

Für die beiden Aufführungen in Hösel wurde das Stück auf eine kinderfreundliche Länge von gut einer Stunde gekürzt. Außerdem wurde auf Orchestermusik verzichtet und stattdessen die Variante mit Klavierbegleitung gewählt, damit es für Kinderohren angenehmer wird.

"Ich möchte den Kindern die Musik und vor allem die Oper näher bringen. Dafür ist es wichtig, dass sie auch selber auf der Bühne stehen", sagte Sergatschewa. Bereits vor zwei Jahren leitete sie ein ähnliches Musikprojekt für Kinder und brachte mit großem Erfolg Mozarts "Zauberflöte" auf die Bühne. "Dabei entwickelten die Kinder sehr viel Freude am gemeinsamen Singen und Schauspielern. Sie wollten unbedingt weitermachen", erzählte sie. Im Februar vergangenen Jahres hatte sie daher mit den Schülern ihrer kleinen Musikschule den Kinderchor "Bell-Chore" gegründet, um weitere Projekte dieser Art durchzuführen.

(mvk)
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