Elternprotest in Ratingen SPD-Antrag unterstützt Ratinger Eltern

Ratingen · Eltern der Anne-Frank-Schule übergeben 748 Unterschriften an das Schulverwaltungsamt. Sie fordern Luftfilter für die Klassenräume. Auch die SPD-Ratsfraktion will jetzt Antworten von der Verwaltung.

 Christian Hau (Schatzmeister des Fördervereins), Marius Wehner (Elternteil) und Markus Lafin (Schulpflegschaftsvorsitzender, v.l.) fordern miz 748 Unterschriften Luftfilter für die Anne-Frank-Schule.

Christian Hau (Schatzmeister des Fördervereins), Marius Wehner (Elternteil) und Markus Lafin (Schulpflegschaftsvorsitzender, v.l.) fordern miz 748 Unterschriften Luftfilter für die Anne-Frank-Schule.

Foto: Fries, Stefan (frs)/Fries

Schulunterricht mit dicker Jacke gegen die Kälte, Kopfhörer gegen den Lärm und immer mehr tropfende Nasen bei Schülern. Die Eltern an der Anne-Frank-Schule wollten das so nicht hinnehmen und starteten nach vergeblichen Versuchen, die Stadt zur Installation von Luftfiltern zu bewegen, eine Petition.

Besonders unverständlich für die Eltern: Obwohl das Land NRW Fördermittel für mobile Luftfiltergeräte in Höhe von 50 Millionen Euro genehmigt hat, bekommt die Anne-Frank-Schule – und auch andere Ratinger Schulen – keine Mittel. „Als Gründe werden seitens des Landes NRW, der Stadt Ratingen und der Schulverwaltung angegeben, dass die Fenster zur Querlüftung geöffnet werden können und PCR-Tests zweimal pro Woche sowie Spucktests ausreichend seien“, ärgern sich die Initiatoren.

Ein Thema, das offenbar vielen Ratinger Eltern auf den Nägeln brennt. Innerhalb von einer Woche kamen mehr als 800 Unterschriften zusammen. 748 wurden am vergangenen Freitag an Vertreter des Schulverwaltungsamtes übergeben.

Die SPD-Ratsfraktion will das Thema nun in den Hauptausschuss am 5. Oktober tragen. In einem Antrag beruft sich die Ratinger SPD auf eine Mitteilung des NRW-Schulministeriums: „Seit dem 27. August 2021 können Kommunen und Träger Förderanträge für mobile Luftreinigungsgeräte und einfache bauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Luftaustausches in Kindertageseinrichtungen und Schulen stellen: Nach dem Bund hat der Haushaltsausschuss des Landtages den Weg für 90,4 Millionen Euro freigemacht. Damit ist das Lüftungsprogramm II in Nordrhein-Westfalen startklar. Förderfähig sind für das Lüftungsprogramm II ausschließlich Geräte oder Maßnahmen in Räumen der sogenannten Kategorie 2. Das sind Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit, die keine raumlufttechnische Anlage besitzen oder in denen die Fenster nur kippbar sind oder es nur Lüftungsklappen mit minimalem Querschnitt gibt“, so heißt es vom Ministerium.

Das Ministerium erklärt weiter: „Antragsberechtigt sind die Träger von Einrichtungen in denen Kinder unter zwölf Jahren betreut werden. Werden in einer Einrichtung zusätzlich Kinder über zwölf Jahren betreut, können Förderanträge für sämtliche Räume der Kategorie 2 gestellt werden. Die Finanzierung des Lüftungsprogramms II des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgt im Umfang von 84,4 Millionen Euro jeweils zur Hälfte durch Mittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen. Aus dem Landeshaushalt werden zusätzlich sechs Millionen Euro für einfache bauliche Maßnahmen bereitgestellt, sodass insgesamt 90,4 Millionen Euro zur Verfügung stehen.“

Die Ratinger SPD fordert nun Antworten von der Verwaltung: Hat sie bereits Fördermittel abgerufen? Wenn ja, in welcher Höhe? Sollte das nicht der Fall sein, will die SPD eine Erklärung beziehungsweise eine Angabe, wann die Antragstellung erfolgt. Außerdem fordert die Fraktion eine Auflistung von Schulen und Kitas, die bereits mit Lüftungsanlagen ausgestattet sind. Die Initiative der Eltern an der Anne-Frank-Schule ist den Ratsmitgliedern nicht entgangen. Sie wollen Auskunft darüber, wie die Verwaltung mit der Forderung der Eltern umgehen wird.

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