Ratingen Lokale sollten eigene Kinderkarte haben

Ratingen · Der Vorsitzende des Dehoga Nordrhein im Kreis Mettmann hält die meisten Restaurants in der Region für familienfreundlich.

 Dehoga-Kreisvorsitzender Frank Lohmann beim Interview im Restaurant seines "Romantik-Hotels Gravenberg" in Langenfeld

Dehoga-Kreisvorsitzender Frank Lohmann beim Interview im Restaurant seines "Romantik-Hotels Gravenberg" in Langenfeld

Foto: ralph matzerath

In verschiedenen Internetportalen sind viele kinderfreundliche Restaurants aufgeführt. Welche Gaststätten sind im Kreis Mettmann besonders kinderfreundlich?

Lohmann Die Häuser, die meine Kollegen hier im Kreis führen, sind größtenteils kinderfreundlich. Auf verschiedenen Internetseiten gibt es so mannigfaltige Angebote, da sind nicht alle Häuser aufgeführt. Häufig sind das Gaststätten etwa mit Außenbereich, den viele Kollegen hier aber auch haben.

Gibt es dafür kein Gütesiegel?

Lohmann Nein, das gibt es nicht. Das ist es, was die Gastronomie im Kreis ausmacht. Meine Kollegen und ich sind nicht nur gastfreundlich zu einer Gruppe. Kinder sind die Kunden von morgen und die gilt es gut zu behandeln. Sicher gibt es Häuser, deren Ausrichtung in eine andere Richtung geht, etwa zu Business-Gästen. Diese sind dann aber nicht kinderunfreundlich, sondern haben lediglich eine unterschiedliche Zielgruppe.

Wodurch zeichnen sich besonders kinderfreundliche Restaurants aus?

Lohmann Es ist hilfreich, wenn ein Haus geschulte Mitarbeiter hat, die Kinder betreuen können. Dazu gehört auch eine spezielle Kinderkarte oder Kindermenüs. Schnitzel und Bockwurst reichen da nicht aus. Bei einem Kinderbrunch sollte man darauf achten, dass das Buffet auf einer kindgerechten Höhe serviert wird, damit Kinder die Speisen sehen können. Viele kinderfreundliche Restaurants haben einen Spielplatz im Außenbereich. Kinder wollen schließlich nicht drei Stunden lang sitzen und sich mit Erwachsenen unterhalten, sondern haben einen größeren Bewegungsdrang.

Benötigen wir denn im Kreis mehr solcher Restaurants?

Lohmann Wir haben bereits ein breites Spektrum an kinderfreundlichen Betrieben. Im Rahmen der Neanderland-Offensive wollen wir ein Gastgeberverzeichnis herausgeben, in dem in einer Gruppe auch Häuser aufgeführt werden, die besonders auf Kinder eingehen.

Gibt es für Besucher eine Schmerzgrenze, nach der sie etwa rennende Kinder nicht mehr erdulden müssen?

Lohmann Da sind das Miteinander der Gäste und das Fingerspitzengefühl des Gastgebers gefragt. Man sollte eine Familie mit drei Kindern vielleicht nicht neben ein Rentnerehepaar setzen, das sich in Ruhe unterhalten möchte. Falls es doch einmal vorkommt, sind Eltern gefragt, bei übermäßigem Bewegungsdrang mal rauszugehen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist gefragt, aber es gibt sicher auch mal Gäste, die auf Konfrontationskurs gehen.

PATRICK JANSEN STELLTE DIE FRAGEN.

(RP/rl)
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