Ratingen Löschautos: Hat die Stadt zu viel bezahlt?

Düsseldorf · Wie fast alle Feuerwehren ist wohl auch die Wehr in Ratingen von den Preisabsprachen unter vier Löschfahrzeug-Herstellern betroffen. Vermutlich wurde zu viel bezahlt. Die vier Unternehmen, bislang sind nur drei bekannt, beherrschten etwa 80 Prozent des Marktes, sagte Wehrchef René Schubert.

Derzeit prüften nach einem Aufruf des Städte- und Gemeindebundes Rechtsamt und Feuerwehr das Ausmaß der Bestellungen bei Albert Ziegler, Schlingmann und der Rosenbauer-Gruppe. Der Städte- und Gemeindebund will die Kommunen zusammenbringen, um die Hersteller auf Schadenersatz zu verklagen.

Doch diese Prüfung ist nicht ganz einfach. Einmal gehe es um einen Zeitraum von zehn Jahren, so Schubert. Zum Anderen seien bei der Stadt die Aufträge stets auf verschiedene Lose verteilt worden. Fahrgestell, Aufbau und Ausrüstung könnten jeweils von verschiedenen Herstellern stammen. Zuletzt wurde eine teure Drehleiter beschafft: Zumindest bei diesem Kauf ist Schubert sicher, nicht zu viel bezahlt zu haben: Im Gegenteil: Man habe im "sechsstelligen Bereich" gespart, weil es ein Vorführfahrzeug gewesen sei. Mit ersten Ergebnissen rechnet Schubert in den kommenden Tagen. Das Kartellamt ermittelt auch gegen Hersteller von Drehleiterwagen. Eine Entscheidung soll in Kürze getroffen werden. In einem Schnellbrief hatte der Städte- und Gemeindebund die Mitglieder darüber informiert, dass man von einem Schadenersatzanspruch ausgehe. Vielen Kommunen sei ein "großer finanzieller Schaden entstanden". Das Kartellamt hat drei Hersteller zu Geldbußen in Höhe von 20,5 Millionen Euro verdonnert. Von diesem Geld sehen die Städte aber nichts.

Gegen den Vierten läuft das Verfahren noch.

(RP)
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