Ratingen Literatur mitten aus dem Leben

Ratingen · Autoren gaben im Arkadenhof Heiteres mit ernsten Untertönen zum Besten.

 Marina Jenkner aus Wuppertal eröffnete die Lesung mit einer Geschichte über eine Dame, die in Düsseldorf Bücher verteilt und eine Stadt zum Lesen bringt.

Marina Jenkner aus Wuppertal eröffnete die Lesung mit einer Geschichte über eine Dame, die in Düsseldorf Bücher verteilt und eine Stadt zum Lesen bringt.

Foto: Blazy Achim

"Der Sommer war sehr groß." Mit diesen Worten eröffnete Moderator Uwe Frohns am gestrigen Sonntag die neunte Arkadenhof-Lesung des Literaturkreises ERA. Geschützt vor dem Regen in der Buchhandlung "Spiel und Buch" und abseits des Trubels auf dem Trödelmarkt in der Innenstadt, präsentierten drei Autoren der Gruppe ihre Werke. Zwischen den Lesungen untermalte der Ratinger Musiker Lorenz Görtzen die Veranstaltung.

Marina Jenkner aus Wuppertal eröffnete die Lesung mit einer Geschichte über eine ältere Dame, die ihre Bücher in Düsseldorf verteilt und so eine ganze Stadt zum Lesen bringt. Ein bisschen fühlte man sich an den Aufruhr um die App "Pokémon Go" erinnert, wenn Jenkner davon erzählte, wie die Menschen sich zusammentun und auf Büchersuche gehen.

Marion Schüller lebt in Essen. Sie präsentierte eine Geschichte, in der eine Frau sich in ihre Nachbarin verwandelt und deren Leben lebt. "Diese Nachbarin aus der Geschichte gibt es wirklich. Sie hat mich inspiriert", sagte Schüller. Sie las das erste Mal in der Arkadenhof-Lesung und präsentierte ihre Geschichte wunderbar unterhaltsam.

Ulrich Scharfenorth rundete das Autoren-Trio ab. Der Ratinger moderiert die Kulturkneipe im LUX und erzählte die Geschichte eines Mannes mit dem Namen Oswald. Dieser träumt jede Nacht davon, dass er haarschaf seinen Flug verpasst oder ganz knapp eine Prüfung nicht besteht. Doch es sind keine Albträume, es sind "Lastträume". Ulrich Scharfenorth sagte zu seiner Geschichte: "Ich selber träume jede Nacht und erinnere mich auch an meine Träume. Das hat mich zu diesem Text inspiriert."

Zum Schluss präsentierte Lorenz Görtzen das Lied "Adieu Emile" von Klaus Hoffmann und begeisterte das Publikum und auch die Autoren. "Das letzte Lied hat mir sehr gut gefallen, es passte gut zur Lesung", sagte Marina Jenkner. Die Liederauswahl konnte Görtzen frei treffen, "Adieu Emil" hat er aus einem bestimmten Grund ausgewählt: "Ich denke, Abschied zu nehmen ist wichtig. Das muss ja nicht unbedingt traurig sein, man kann fröhlich und heiter Abschied nehmen."

(RP)
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