Ratingen Lintorfer Schützen feiern ihr großes Fest

Es sei nicht so einfach, auch Nichtschützen für die Feierlichkeiten zu gewinnen, so Schützenchef Andreas Preuß.

 Großer Auftritt am gestrigen Sonntagnachmittag: Das Tambourcorps Lintorf zog durch die Straßen.

Großer Auftritt am gestrigen Sonntagnachmittag: Das Tambourcorps Lintorf zog durch die Straßen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Eheleute Mingers sind schon seit 17 Jahren dabei, Ehemann Fritz gehört dem Stammcorps der Lintorfer Bruderschaft an. Für sie bedeutet Schützenfest die Pflege des alten Brauchtums und der Zusammenhalt.

„Es ist immer wieder eine Freude, gemeinsam zu feiern und die Traditionen zu hegen und pflegen, würde es uns nicht gefallen, wären wir schon längst nicht mehr dabei“, sagte Ehefrau Eva, die zwar selber kein Mitglied der Bruderschaft sein kann, aber trotzdem wie all die anderen Schützenfrauen unerlässlicher Teil einer lebendigen Schützengemeinschaft ist.

Höhepunkt des Festes war der große Festumzug am gestrigen Sonntag, bei dem die Lintorfer Bruderschaft und die Abordnungen befreundeter Schützenvereine zu Fuß, zu Pferd oder in Kutschen durch die Straßen zogen. Trockenen Fußes konnte der Zug starten, im Hinblick auf den wolkenverhangenen Himmel waren Schützen und Zuschauer mit Schirmen ausgestattet.

Gut 40 Gruppierungen waren gekommen, um zum Abschluss des Umzuges vor den Majestäten und Ehrengästen die Parade zu absolvieren, bevor es wieder ins Festzelt ging. Dort wurden verdiente Schützen geehrt, und der Tag klang mit Musik aus.

Aber auch schon die beiden Tage zuvor war es in Lintorf rundgegangen. Den Auftakt machte am Freitag ein rundum gelungener bayrischer Abend mit ausgelassener Stimmung bis kurz nach Mitternacht im vollbesetzten Festzelt, bei dem so manch ein Besucher in Tracht erschien.

Für Samstagnachmittag waren alle Lintorfer ab dem 70. Lebensjahr ins Zelt am Schützenplatz eingeladen worden, um sich bei anregenden Gesprächen den Kaffee und leckeren Kuchen schmecken zu lassen und den Klängen der Musik des Lintorfer Tambourcorps’ zu lauschen.

Das Königspaar Frank und Susi Gröschel sowie das Kronprinzenpaar Maurice Groten und Marissa Bialon bedienten, unterstützt durch die Kameraden aus ihren Formationen, höchst persönlich die Gäste.

Am Abend gab es nach einem Festgottesdienst in der St. Anna- Kirche sowie der Totenehrung an der Drupnas das traditionelle Platzkonzert auf dem Marktplatz, bei dem am Ende die Schützen zum immer wieder bewegenden großen Zapfenstreich ihre Fackeln entzündeten, bei der Nationalhymne sang der Großteil der Besucher mit. Mit einem Feuerwerk und einem Discoabend endete der Samstag.

„Früher war noch das gesamte Dorf auf dem Platz, das ist heute leider nicht mehr so. Es wird immer schwieriger, Nichtschützen für das Fest zu gewinnen. Es ist schleichend, aber noch nicht zur Gänze zu einem Vereinsfest geworden, zu dem hauptsächlich Mitglieder sowie Freunde und Bekannte kommen. Dass es eigentlich ein Dorffest für alle ist, wird irgendwie nicht mehr gesehen“, bedauerte Schützenchef Andreas Preuß.

 Schöner Seniorennachmittag im Festzelt auf Einladung der Schützen.

Schöner Seniorennachmittag im Festzelt auf Einladung der Schützen.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Bei der bayrischen Zeltparty auf dem Gelände am Thunesweg ging am Freitagabend so richtig die Post ab.

Bei der bayrischen Zeltparty auf dem Gelände am Thunesweg ging am Freitagabend so richtig die Post ab.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Die Lintorfer Schützen hatten für Samstag zu einem Seniorennachmittag eingeladen.

Die Lintorfer Schützen hatten für Samstag zu einem Seniorennachmittag eingeladen.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Schützenchef Andreas Preuß trug die Mösch, dahinter das Königspaar Frank und Susanne Gröschel, rechts Präses Benedikt Zervosen.

Schützenchef Andreas Preuß trug die Mösch, dahinter das Königspaar Frank und Susanne Gröschel, rechts Präses Benedikt Zervosen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Für die Zukunft seien Veränderungen geplant. Eine Gruppe jüngerer und sehr engagierter Schützen habe sich zusammengefunden, die viele Ideen im Kopf habe. „Aber Veränderungen sind in einem 555 Jahre alten Verein nicht so einfach“, so Preuß.

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