Heiligenhaus Linie O17: Entscheid über 20-Minuten-Takt steht noch aus

Heiligenhaus · Heiligenhauser Gremien werden sich erneut mit Prüfaufträgen beschäftigen.

Die Stadt hat mehrere Wünsche in Sachen Nahverkehrsplan. Sie betreffen die Linien 771, 772 und O17.

Die Stadt hat mehrere Wünsche in Sachen Nahverkehrsplan. Sie betreffen die Linien 771, 772 und O17.

Foto: Achim Blazy

Wenn es um die Umsetzung des nunmehr dritten Nahverkehrsplans (NVP) geht, haben auch die Städte ein Wörtchen mitzureden. Die Stadt Heiligenhaus hat gleich drei Wünsche, die sie verwirklicht haben möchte. Eine ist zum Fahrplanwechsel im Februar dieses Jahres bereits realisiert worden.

Dabei handelt es sich um die zeitliche Entflechtung der Linien 770 und 771 zwischen Velbert und Heiligenhaus. Diese beiden Linien verkehrten in der Vergangenheit zwischen Heiligenhaus, Unterstadt und Velbert aufgrund der jeweiligen Anschlüsse in dichtem Abstand hintereinander.

Ziel der Prüfung war eine zeitliche Entflechtung, ohne die bestehenden Verknüpfungen zu anderen Buslinien oder der S Bahn in Ratingen Ost und Hösel zu gefährden. Die Fahrzeiten beider Linien konnten immerhin um wenige Minuten verschoben und so die Abstände weiter optimiert werden. Eine grundsätzliche Reduzierung des Angebots auf der Ortslinie 17 wird es aber wohl nicht geben, wie die Verwaltung des Kreises Mettmann erklärt. Dem Wunsch der Stadt Heiligenhaus stehen die Ergebnisse der im Jahr 2015 von der Rheinbahn durchgeführten Überprüfung der Fahrgastnachfrage gegenüber. Diese zeigen, im Vergleich zum Jahr 2009, eine insgesamt positive Entwicklung.

Derzeit fährt die Linie O17 im Tagesverkehr montags bis freitags im 20-Minuten-Takt. Das gewährleistet dreimal in der Stunde Anschluss an die Linie 770 und zur S6 in Hösel. Bei einer Umstellung auf einen 30-Minuten-Takt wären diese Anschlüsse nur noch einmal in der Stunde möglich. Der NVP weist deshalb darauf hin, dass bei einer solchen Reduzierung voraussichtlich mit deutlichen Fahrgastverlusten zu rechnen sei.

Deshalb hat die Verwaltung nun einen Kompromiss vorgeschlagen: Es soll geprüft werden, ob eine Angebotsreduzierung in den sogenannten Tagesrandlagen und am Wochenende möglich ist. Unter dieser Prämisse besteht aus Sicht der Rheinbahn grundsätzlich die Möglichkeit, den Fahrplan samstags von einem 30-Minuten auf einen 60-Minuten-Takt auszudünnen und die Betriebszeiten der O17 zu verkürzen. Dadurch würden sich die gefahrenen Buskilometer im Jahr um 5.800 Kilometer reduzieren, was für die Stadt Heiligenhaus eine finanzielle Einsparung bedeuten würde. Der Nachteil laut Rheinbahn: Die Heiligenhauser Innenstadt wäre aus dem Ortsteil Heide schlechter zu erreichen.

Und schließlich geht es der Stadt Heiligenhaus noch um eine bessere Anbindung des Gewerbegebiets Hetterscheidt-Nord durch die Linie SB19. Der Wunsch ist eine zusätzliche Haltestelle im Zufahrtsbereich zum Gewerbegebiet. Nach Meinung des Kreises Mettmann gibt es jedoch schon heute eine ausreichende Anbindung des Gewerbegebiets durch die Linien 770 und 771. Darüber hinausgehende Potenziale seien nicht erkennbar und hätten auch von der Stadt Heiligenhaus nicht benannt werden können.

Außerdem wäre ein zusätzlicher Halt im Gewerbegebiet in Hetterscheidt nur dann möglich, wenn dafür eine andere Haltestelle in der Heiligenhauser Innenstadtersatzlos entfiele. Die Stadt Heiligenhaus will nun in ihren politischen Gremien über die beiden noch ausstehenden endgültigen Entscheidungen zur Orts- und Schnellbuslinie entscheiden.

(RP)
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