Erzbischöfliche Liebfrauenschule Projekttag: Schüler diskutieren über Flucht und Vertreibung

Ratingen · Die Jahrgangsstufe zehn der erzbischöflichen Liebfrauenschule hörte Zeitzeugenberichte mit unterschiedlichen Hintergründen. Dazu gab es Filmmaterial und zum Schluss eine große Diskussionsrunde.

 Gefördert wurde der Projekttag von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ein Zeitzeuge berichtete über das ehemalige Stasi-Gefängnis Berlin-Hohen-Schönhausen.

Gefördert wurde der Projekttag von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ein Zeitzeuge berichtete über das ehemalige Stasi-Gefängnis Berlin-Hohen-Schönhausen.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

(RP) Ein Projekttag mit ebenso schwerem, wie aktuellem Thema: Schüler der Jahrgangsstufe 10 der Liebfrauenschule Ratingen erforschten die Beweggründe von Flucht, Asyl und Integration, sprachen aber auch über bestehende Ängste, die diese Thematik bisweilen in der Öffentlichkeit auslöst. Als Grundlage für die Diskussion dienten zahlreiche Filmbeiträge sowie Berichte von Zeitzeugen, die der didaktisch profilierte Veranstalter „Multivision“ als Gastredner und Podiumsteilnehmer in die erzbischöfliche Realschule eingeladen hatte.

 In seiner Begrüßung erinnerte Schulleiter Christoph Jakubowski daran, dass das Thema Flucht einen besonderen Bezug zum pädagogischen Profil der christlich geprägten Liebfrauenschule habe. Anschließend vermittelten die beiden Moderatoren Patric Dujardin und Jannes Umlauf den Jugendlichen schülergerecht wissenswerte Fakten zur Genfer Füchtlingskonvention und zum Abkommen von Dublin.

An der abschließenden Diskussion nahmen Mario Röllig als DDR-Zeitzeuge von der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Vivian Daub-Schürmann von der Caritas im Kreis Mettmann sowie eine aus Syrien geflohene Muslima teil, die als politisch verfolgte Person aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich den Decknamen Frau Alwattar angenommen hat. Gefördert wurde der Projekttag von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ziel des Projekttages „Fluchtpunkte – Perspektiven auf Flucht aus, in und nach Deutschland“ war es, mit Jugendlichen über die Grundlagen des Demokratieverständnisses in Deutschland zu sprechen und ihren Blick für die vielschichtigen Facetten des Themas Flucht zu weiten. Besonders eindrucksvoll gelang dies dem Zeitzeugen Mario Röllig, der spannungsgeladen und anschaulich über seinen missglückten Fluchtversuch über Ungarn aus der ehemaligen DDR sowie seine anschließende Inhaftierung im Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen berichtete.

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