Heiligenhaus Lesecafé zeigt letztmals Schülerkunst

Heiligenhaus · Die Gesamtschüler stellen seit Jahren ihre Kunstwerke in der Stadtbücherei aus. Doch die zieht im Spätsommer um.

 Im Lesecafé zeigen Thorben Saatkamp (hockend), Felicitas Kroll und Andreas Öhrmann ihre Bilder.

Im Lesecafé zeigen Thorben Saatkamp (hockend), Felicitas Kroll und Andreas Öhrmann ihre Bilder.

Foto: Achim Blazy

Jedes Jahr im Frühjahr gehört der Termin fest in den Kalender: die Vernissage zur Ausstellung der Kunst aus dem Unterricht der Gesamtschul-Oberstufe. Längst ist die Ausstellung im Lesecafé der Stadtbücherei zur festen Tradition geworden, und auch in diesem Jahr gab es wieder spannende Einsichten aus den Kursen. "Kluge Köpfe und stilles Leben" heißt die Ausstellung in der obersten Etage im Sparkassenturm, die noch bis voraussichtlich Ende Juni, zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen sein wird.

Malerische und zeichnerische Porträts, Stillleben, Landschaftsmalereien und andere künstlerische Darstellungsformen zeigen das breite Spektrum, mit dem sich die Schüler in den Grund- und Leistungskursen eingehend und kreativ beschäftigten. "Sie lernen dabei das Grundhandwerk der klassischen Kunst", berichtet Kunstlehrerin Heike Kensy-Rinas in ihrer Eröffnungsrede und fragt kurz darauf provokant: "Sind Fächer wie Kunst oder Musik eigentlich noch zeitgemäß, oder sollte der Unterricht nicht viel mehr moderner gestaltet werden, am Computer zum Beispiel?"

Eine Antwort auf die Frage gibt sie nicht, sondern den Impuls, darüber nachzudenken, welche Werte im Kunstunterricht transportiert werden. Die Aufgabe der Schule, so Kensy-Rinas, sei, Potenzial zu entdecken und zu fördern. So hat sich ein Kurs mit Selbstporträts auseinandergesetzt: Die Schüler haben sich dabei mit der Frage beschäftigt, wie sie sich selbst gerne darstellen würden, welche Träume sie in diesem Porträt gerne verwirklicht sehen wollen, wie sie sich "erfolgreich" malen würden. Für Rabia zum Beispiel zeigt dieses Selbstbildnis ihr Gesicht und einen Arztkittel mit einem Namensetikett, auf dem vor ihrem Namen "Dr." steht.

Ein anderer Kunstkurs hat sich mit Landschaftsmalerei beschäftigt. "Die Schüler hatten Fotos als Vorlagen", erklärt Kunstlehrer Armin Schmitt.

Auch hier haben sie sich vorab mit den diversen Techniken beschäftigt, die dieser Kunstform zugrunde liegen. So zeigt das Bild von Thorben Saatkamp eine gewaltige Schlucht. "Es ist wichtig, dass Schülern außerschulischer Ausstellungsraum zur Verfügung gestellt wird, das motiviert sie zusätzlich", erklärt Schmitt.

Es sei auch wichtig, die Schüler aus den Kunsträumen auf "neutralen" Boden zu holen, das gebe neue Impulse.

Doch in den Sommerferien wird die Stadtbücherei und somit das Lesecafé aus dem Sparkassenturm ausziehen. "Es wäre wünschenswert, auch weiterhin einen Raum zu haben, in dem die Schüler ihre Kunst der Öffentlichkeit zeigen können", wünscht sich Schmitt. Und mit dieser Ausstellung wird sich auch das Lesecafé als Kunstraum verabschieden, denn der Auszug aus dem Sparkassenturm ist bereits besiegelt, im Spätsommer soll die neue Heimat für die Bücherei eröffnet werden. In den Räumlichkeiten im Thormählen-Bildungshaus an der Kettwiger Straße wird es dann kein spezielles Lesecafé geben, sondern einen Mehrzweckraum.

Ob der auch für Ausstellungen genutzt werden kann, ist aber noch nicht geklärt.

(sade)
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