Ratingen Lernen in der Einflugschneise

Düsseldorf · Schüler und Lehrer der Paul-Maar-Schule in Tiefenbroich sind vom Fluglärm umgeben. Nun sollen auf Antrag der CDU Raumlüfter her, damit die Klassen auch bei geschlossenem Fenster arbeiten können.

Ohne Krach geht es nicht ab. Sie lernen mitten in der Einflugschneise. Der Lärm, der vom Himmel dröhnt, begleitet die Schüler und Lehrer der Paul-Maar-Schule an der Sohlstättenstraße den lieben langen Tag.

Mark Christoph Rattay, der neue Leiter der Schule, sieht das Problem eher unaufgeregt. Klar, der Krach störe. Und im Sommer sei es nicht gerade angenehm: Es werde mitunter sehr heiß, dann müsse man auf jeden Fall zwischendurch lüften.

Dass die Kinder durchweg bei geschlossenen Fenstern lernen, wie aus dem politischen Raum gestreut wird, sei schlichtweg falsch, betont Rattay, der zwei Schulstandorte zu betreuen hat (siehe Info-Kasten). Aus seiner Sicht steht fest: Die Klassen werden auch während des Unterrichts gelüftet, es gebe keinen üblen Kerosingestank.

Dennoch sei die Situation insgesamt nicht erfreulich, so Rattay, der betont: "Die Eltern, die ihre Kinder anmelden, wissen, dass die Schule in einer Einflugschneise liegt. Viele Familien kommen ja auch aus dem Stadtteil Tiefenbroich."

Doch wie kann man in Sachen Luft und Lärm Abhilfe schaffen? Ilse Abel und Willi Bechen, die CDU-Politiker im Bezirksausschuss Tiefenbroich, das Tiefenbroicher Fraktionsmitglied Wilfried Abel und Fraktionschef Ewald Vielhaus haben sich für den Probebetrieb eines Raumlüfters in einem Klassenraum stark gemacht. Mit Hilfe des Gerätes könne man die Luftqualität in den Klassen deutlich und konstant verbessern. "Die Raumlüfter bieten frische Luft während des Unterrichts", so die CDU-Fraktion, "die Raumtemperatur bleibt angemessen, und die Schüler können weitgehend ungestört vom Lärm unterrichtet werden."

Schuldezernent Rolf Steuwe erklärt, dass die Verwaltung zurzeit Angebote spezieller Firmen einhole. Zudem werde geprüft, inwieweit der Flughafen bei der Finanzierung und beim Einbau der Geräte einsteigen kann. Die Vorlage der Verwaltung soll dann den politischen Gremien vorgestellt werden. Steuwe schränkt aber ein: "Vor dem Jahr 2011 ist mit einer Anschaffung der Geräte nicht zu rechnen."

Schulleiter Rattay zeigt sich vom Vorstoß der CDU überrascht. Bisher habe niemand mit ihm darüber gesprochen. Der Probebetrieb sei aber auf jeden Fall wünschenswert. Die CDU betont, dass die Kinder ohnehin schon durch den Fluglärm in den Abend- und Nachtstunden gebeutelt seien. KOMMENTAR

(RP)
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