Ratingen Leckeres bei Pastor Leithe

Ratingen · In der Reihe "lecker töne" der evangelischen Kirchengemeinde in West ist am Sonntag alles brasilianisch – die Musik, das Essen und die Getränke. Bisher kamen 25 bis 30 Besucher – diesmal ist die Kirche auf mehr vorbereitet.

 Das "lecker töne"-Team der Versöhnungskirche (von links): Kantor Martin Hanke, Köchin Nadia Meroni, Werner Geschwandtner, Lea, Michelle, Tobias und Pfarrer Matthias Leithe. Die beschwingte Reihe schweißt die Gemeinde zusammen.

Das "lecker töne"-Team der Versöhnungskirche (von links): Kantor Martin Hanke, Köchin Nadia Meroni, Werner Geschwandtner, Lea, Michelle, Tobias und Pfarrer Matthias Leithe. Die beschwingte Reihe schweißt die Gemeinde zusammen.

Foto: achim blazy

In der Reihe "lecker töne" der evangelischen Kirchengemeinde in West ist am Sonntag alles brasilianisch — die Musik, das Essen und die Getränke. Bisher kamen 25 bis 30 Besucher — diesmal ist die Kirche auf mehr vorbereitet.

"Leute, die ein Konzert anhören oder bei einem Konzert auftreten, die gehen anschließend meistens auch noch was essen", dachte sich Martin Hanke. Der Organist und Kantor der evangelischen Stadtkirche und der Versöhnungskirche in West und Pfarrer Matthias Leithe dachten grundsätzlich gar nicht falsch, als sie diese Idee vor zwei Jahren mit einem pädagogisch wertvollen, sozial unterfütterten Programm verheirateten: Es sollten junge Leute kochen, wenn Musik für eher erwachsene Zuhörer gemacht würde, die dann wiederum zu Kochtopf und -löffel greifen sollten, wenn jugendliche Töne geplant waren. Zwischen der guten Idee und der jugendlichen Freude am Kochen aber lagen Welten.

Also wurden erst einmal altersunabhängig Mahlzeiten hergestellt, und das geschah nicht ohne Nadia Meroni, den guten Geist der Gemeinde. 2010 trat der Kinderchor auf und es gab Musik im Stil der Comedian Harmonists, im vergangenen Jahr erfreuten sich im Februar die Besucher an Köstlichkeiten, Texten und Tönen, die im weitesten Sinne mit Hildegard von Bingen zu tun hatten, und später im Jahr dann an Blechblasmusik und "lecker essen". Fürs nächste Jahr stehen auch schon Termine auf dem Programm.

Zu früheren leckeren Tönen kamen 25 bis 30 Besucher — diesmal ist die Kirche auf mehr vorbereitet. Nadia Meroni hat für das Essen in der brasilianischen Küche Anregungen für ein dreigängiges Menü gefunden, das im Anschluss an das eigentliche Konzert serviert wird. Bekannt ist, dass sie eine brasilianische Suppe zubereiten wird sowie Empanadas, gefüllte Teigtaschen. Wahrscheinlich setzen sich die Musiker mit an die Tische, um nach ihrem Auftritt etwas zu essen. Und — das hat sich in den beiden vergangenen Jahren gezeigt — es entwickeln sich dann die unterhaltsamsten Gespräche zwischen Publikum und Musikern.

Da kann es dann schon mal spät werden. Als das Musik-Koch-Ess-Projekt geplant wurde, gab es gerade eine neue Jugendgruppe, von der man sich die tatkräftige Unterstützung des Vorhabens versprochen hatte. Doch das war sicher ein bisschen hoch gegriffen: Wer will mit 15 Jahren schon dafür gerade stehen, dass eine größere Anzahl von Gästen nicht nur bekocht, sondern auch noch zuverlässig mit richtigen Köstlichkeiten versorgt wird ?

Da reicht es auch nicht, dass die Kirche eine ordentliche Edelstahl-Ausstattung für die Küche beschafft hat. Es gibt zwar das gute Beispiel im Kindergarten der Versöhnungskirche, in dem einmal im Monat die Eltern zusammenkommen und kochen. Immerhin gibt es dort Jungen und Mädchen aus 16 Nationen. Letztlich ist es auch nicht unbedingt nötig, dass junge Leute gekocht haben. Es würde schon reichen, wenn sie zum Essen und zum Musik-Hören erscheinen. Übrigens: Es gibt auch Ipanema-Cocktails, Caipis ohne Umdrehungen.

(gaha)
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