Hösel Landesmuseum zeigt seltenen Schmuck

Hösel · Ab Sonntag geht es an der Bahnhofstraße in einer neuen Ausstellung um ausgefallenen Schmuck. Es gibt viel zu entdecken für Kinder und Eltern. Darauf setzen die Macher.

 Das Museum hat eine einzigartige Schmucksammlung zusammengetragen.

Das Museum hat eine einzigartige Schmucksammlung zusammengetragen.

Foto: Landesmuseum

Die Wilhelm-Busch-Grundschule und das Oberschlesische Landesmuseum haben ihre Kooperation im Rahmen das Projektes "Bildungspartner NRW" in Hösel verlängert. Im Museum unterzeichneten der Schulleiter Wilhelm Schmitz und der Direktor des Museums, Dr. Stephan Kaiser, den Vertrag. "Mit dem Projekt möchten wir die Museen für Kinder zugänglich machen und Vorurteile zerstreuen", sagte Dr. Susanne Peters-Schildgen, Kuratorin für Museumspädagogik. Das Projekt will Museen und Schulen zusammenführen und so zur kulturellen Bildung beitragen. Die Schüler kommen passend zu den Sonderausstellungen ins Museum, bekommen das Thema kindgerecht erklärt und können dann in einem praktischen Teil selber ausprobieren und experimentieren.

 Die Schmuckstücke hatten teils venezianische Vorbilder.

Die Schmuckstücke hatten teils venezianische Vorbilder.

Foto: Landesmuseum

"Die Kinder sind total begeistert. Außerschulische Lernorte sind für sie etwas Besonderes, oft kommen sie am Nachmittag noch einmal mit ihren Eltern ins Museum und zeigen ihnen, was sie gelernt haben", sagte Manuela Miska, Lehrerin an der Wilhelm-Busch-Schule und Ansprechpartnerin für das Projekt. Seit 2010 läuft die Kooperation zwischen der Grundschule und dem Oberschlesischen Landesmuseum, nun wird sie mit viel Begeisterung verlängert. Schulleiter Wilhelm Schmitz freut sich sehr darüber: "Die Kinder können hier aktiv etwas tun. Das Museum schafft eine ganz besondere Atmosphäre und motiviert die Kinder sehr." Auch Stephan Kaiser zeigte sich sehr zufrieden: "Wir möchten die Zusammenarbeit gerne intensivieren. Und wir wünschen uns, dass bald noch mehr Ratinger Schulen eine Kooperation mit uns eingehen." Als Projekt fürs nächste Jahr stehe eine Ausstellung an, die die Kinder selber erstellen und gestalten sollen. Das Thema blieb aber noch geheim.

Ganz öffentlich ist dagegen der Beginn der neuen Ausstellung am Sonntag, 15 Uhr. Zu sehen ist Trachtenschmuck aus dem Teschener Schlesien. Dessen Ursprünge liegen in der städtisch-adligen Renaissancekleidung. Der Silberschmuck war ein Zeugnis der bürgerlichen und aristokratischen Kultur im Teschener Land sowie eine Reminiszenz an die Mode der Renaissance und der nachfolgenden historischen Stile wie Barock, Rokoko, Empire und Klassizismus. Die Existenz der ersten Teschener Goldschmiedewerkstätten wird in den Quellen aus dem 18. Jahrhundert nachgewiesen. Aus Venedig wurden die ersten silbernen Gürtel geliefert. Archivquellen, insbesondere Testamente, belegen, dass sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts die städtische, von der west- und teilweise auch der osteuropäischen Mode inspirierte Bekleidung ins reiche dörfliche Milieu der Bauern in der Umgebung verlagerte und dort verbreitete.

(RP)
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