Ratingen Land baut Brücke im Schwarzbachtal

Ratingen · Es gibt ein neues, buchstäblich wegweisendes Projekt für die stark belastete Mettmanner Straße (L 239) zwischen Ratingen und Mettmann: Wie die RP am Freitag erfuhr, plant der Landesbetrieb Straßen.NRW den Bau einer Brücke, der bereits Ende des Jahres 2013 beginnen soll. Ein Sprecher bestätigte gestern, dass die Planungen schon weit vorangekommen seien. Hintergrund der Maßnahme: Die alte Brücke, die über den Schwarzbach führt, kann nicht mehr saniert werden. Laut Straßen.NRW muss das Projekt schnellstmöglich angepackt werden, weil die alte Brücke massive Schäden aufweist. Mit Anliegern habe man bereits Gespräche geführt, die neue Brücke liegt im Landschaftsschutzgebiet.

 Die Brücke, die über den Schwarzbach führt, wird abgerissen. Nur wenige Meter entfernt wird eine neue Überführung gebaut. Ende des Jahres 2013 will der Landesbetrieb Straßen.NRW mit den Arbeiten beginnen.

Die Brücke, die über den Schwarzbach führt, wird abgerissen. Nur wenige Meter entfernt wird eine neue Überführung gebaut. Ende des Jahres 2013 will der Landesbetrieb Straßen.NRW mit den Arbeiten beginnen.

Foto: Achim Blazy

Ein sogenanntes Öko-Gutachten sei bereits in Auftrag gegeben worden. So soll unter anderem untersucht werden, welche Folgen die Baumaßnahme auf die schützenswerten Tiere im Schwarzbachtal haben könnte. Bereits im März wollen sich Experten an einen Tisch setzen und eine erste Auswertung vornehmen.

Der Sprecher von Straßen.NRW sagte, dass der Neubau der Brücke nichts mit den umstrittenen Plänen für eine neue Trasse durch das Schwarzbachtal zu tun habe. "Uns geht es darum, an dieser bestimmten Stelle schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen", betonte der Mitarbeiter. Zu Engpässen werde es während der Bauzeit nur bedingt kommen. Grund: Die alte Brücke bleibt stehen und wird erst dann abgerissen, wenn das neue Bauwerk für den Verkehr freigegeben wird. "Dann wird die alte Brücke abgerissen, und wir werden diesen Bereich ökologisch herrichten", versicherte der Sprecher. Im Bereich der neuen Brücke soll die Fahrbahn breiter werden. Die maximale Breite würde rund sechs Meter betragen.

Auch politisch kommt wieder Schwung ins Thema: Klaus-Dieter Völker, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, will ein neues Planfeststellungsverfahren einleiten lassen. Die Christdemokraten sind davon überzeugt, dass zwischen den Städten Ratingen und Mettmann eine neue Trasse entstehen muss. Der Zustand der alten Landstraße 239 sei nicht mehr hinnehmbar. So sieht es auch Ewald Vielhaus, Fraktionschef der Ratinger CDU und Mitglied des Kreistages, der am kommenden Montag darüber beraten wird. Die bisherige Landstraße sei für den Verkehr zwischen Ratingen und der Kreisstadt überhaupt nicht ausgelegt, betonte der Politiker.

Noch im Oktober hatte Elisabeth Müller-Witt, die Ratinger SPD-Landtagsabgeordnete, darauf hingewiesen, dass der seit Jahrzehnten diskutierte Planfeststellungsbeschluss für eine neue Trasse nie Bestandskraft erlangt habe. Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne) teilte mit, dass zwei Privatpersonen im Bereich des dritten Bauabschnitts Widersprüche eingelegt hätten, insofern sei der Beschluss bislang ohne Wirkung.

Außerdem würde dieser Beschluss von 1976 den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen — somit könne dieser Beschluss auch kein Baurecht für den ausstehenden Bauabschnitt gewähren, hieß es.

(RP/ac)
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