Kunstbüdchen Lintorf Bildhauer Gereon Krebber stellt im Kunstbüdchen Lintorf aus

Lintorf · Im Lintorfer Kunstbüdchen eröffnet am Freitag, 16. September, die neue Ausstellung „trick and treat“ von Gereon Krebber. Sie sucht die Auseinandersetzung.

Gereon Krebber präsentiert Ratten-Mobiles im Kunstbüdchen Lintorf. Die Ausstellung beginnt am Freitag, 16. September.

Gereon Krebber präsentiert Ratten-Mobiles im Kunstbüdchen Lintorf. Die Ausstellung beginnt am Freitag, 16. September.

Foto: Kunstbüdchen

() Intelligent, anpassungsfähig, äußerst sozial, fortpflanzungsfreudig, scheu und vorsichtig für diese guten Eigenschaften ist sie bekannt. In anderen Kulturen steht sie gar für Glück und Reichtum. Bei den meisten Menschen hierzulande löst sie jedoch Ekel, Abscheu, Schrecken und Angst aus. Sie ist verhasst, wird bekämpft und gilt traditionell als Übermittlerin von Krankheiten. Viele finden sie hässlich – die Ratte.

Es sind die Gegensätze, die Extreme, in deren Spannungsfeld, sich die Installation trick and treat von Gereon Krebber buchstäblich bewegt. Als Mobile inszeniert, fein ausbalanciert mit Gewichten, hängen sie an Fäden in unterschiedlichen Positionen und wohl abgestimmten Haltungen im Gleichgewicht mit großen runden Spiegeln.
Die vier Mobiles bilden umgeben von den weißen Wänden des Ausstellungsraums des Kunstbüdchens eine ästhetisch sehr ansprechende Installation.

Im zweiten Moment und bei genauerer Betrachtung sind es die toten Ratten, die ein eher beklemmendes Gefühl, ja sogar Abscheu und Ablehnung hervorrufen, vielleicht aber auch Zuneigung und Mitleid, wenn man die kleinen Pfoten oder auch die Schnurrhaare an den spitzen Schnäuzchen bemerkt hat.
Die toten Ratten, als Reptilienfutter gezüchtet, wurden mumifiziert und anschließend mit Bitumen bestrichen. Ihre Haltungen sind nicht natürlich sondern bewusst geformt, ebenso wie die aus Epoxidharz bestehenden so charakteristischen Schwänze.

Gereon Krebber spielt hier mit der Ambivalenz zwischen Abscheu, Ekel und Ablehnung einerseits und dem Ästhetischen, Faszinierenden und Anziehenden andererseits. So versteht sich auch der Titel der Ausstellung trick and treat, entlehnt aus dem Halloween-Spruch nach Süßem oder Saurem.

Im kleinen Garten hinter dem Büdchen befindet sich eine riesengroße Ratte, malträtiert und ohne Kopf mit riesenhaftem Schwanz. Faszination und Abscheu setzen sich hier gesteigert fort.

Kunst ist nicht immer schön, Kunst möchte nicht immer gefallen, Kunst möchte anregen und sucht die Auseinandersetzung, das Nachdenken. Dazu lädt das Kunstbüdchen ein. Die Vernissage findet am Freitag, 16. September, ab 18 Uhr statt. Der Künstler ist anwesend. Ansonsten ist das Künstbüdchen durchgehend einsehbar, beleuchtet ist der Ausstellungsraum von 9 bis 23 Uhr.

Weitere Veranstaltungen: Mäusespeck und Marshmallows, 30. Oktober, 17 Uhr; Laberflash, 6. November, 16 bis 19 Uhr und die Finissage findet am 25. November statt. Mehr Information gibt es im Internet.

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